Angola Weitere Amtszeit für Präsident Lourenço
Erstmals seit fast 50 Jahren schien ein Machtwechsel in Angola möglich. Doch bei den Wahlen gewann erneut die Regierungspartei MPLA. Für Präsident Lourenço bedeutet dies eine weitere, fünfjährige Amtszeit.
In Angola ist Präsident João Lourenço im Amt bestätigt worden. Die Regierungspartei MPLA gewann die Abstimmung in dem Land im Südwesten Afrikas mit 51,7 Prozent, teilte die Wahlkommission mit, als gut 97 Prozent der Stimmen ausgezählt waren. Sie erhält damit 124 der 220 Sitze im Parlament. Für den 68 Jahre alten Lourenço bedeutet es automatisch eine zweite, fünfjährige Amtszeit.
Die größte Oppositionspartei Unita mit ihrem Vorsitzendem Adalberto Costa Júnior, dem gute Chancen eingeräumt worden waren, erhielt 44,5 Prozent und damit 90 Parlamentssitze.
Vom Ölreichtum profitieren nur Wenige
Die MPLA, "Movimento Popular de Libertação de Angola", zu deutsch "Volksbewegung der Befreiung Angolas", ist seit fast 50 Jahren an der Macht.
Von 1979 bis 2017 hatte José Eduardo dos Santos Angola regiert, der als einer der größten Kleptokraten des afrikanischen Kontinents galt. Nach ihm übernahm Lourenço, im Wahlkampf versprach er Wirtschaftsreformen, Investitionen in den Gesundheitssektor sowie ein Ende der weit verbreiteten Korruption.
Bislang ist die Wirtschaft der ehemaligen portugiesischen Kolonie vor allem auf Öl fokussiert - von den Gewinnen profitiert jedoch nur eine kleine Schicht der Gesellschaft. Nach Angaben der Weltbank leben gut 56 Prozent der Bevölkerung in Armut.