Ex-US-Außenministerin gestorben Trauer um Madeleine Albright
Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright ist tot. Die erste Frau auf diesem Posten wurde 84 Jahre alt. Karriere machte die Demokratin in den 1990er-Jahren. In dieser Zeit erfuhr sie auch von ihrer jüdischen Herkunft.
Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright ist an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Das gab ihre Familie bei Twitter bekannt. Die demokratische Politikerin wurde 84 Jahre.
Aus Tschechien in die USA
Die 1937 in Prag geborene Albright wanderte Ende der 1940er-Jahre mit ihrer Familie in die USA aus. Dort studierte die Botschafter-Tochter Politikwissenschaften. Später schloss sie sich den Demokraten an und machte dort Karriere. Unter Präsident Bill Clinton wurde sie Botschafterin der US-Regierung in New York. 1997 rückte sie als erste Frau an die Spitze des Außenministeriums in Washington.
Nach dem Zerfall des Ostblocks prägte sie die US-Außenpolitik entscheidend mit. Resolut, eloquent und prinzipientreu warb sie für Amerikas Interessen. Experten lobten Albright für ihre harte Linie gegenüber dem Irak und der Militärjunta in Haiti. Kritiker bezeichneten Albrights Auftreten bei den UN bisweilen als undiplomatisch. Sie sah das aber eher als Lob.
Albright 2016 bei einer Rede in Philadelphia.
Bewegte Familiengeschichte
Aufmerksamkeit erregte auch Albrights Aufarbeitung der Geschichte ihrer Familie: Von ihrer jüdischen Abstammung und dem Tod Angehöriger, darunter drei ihrer Großeltern, in Konzentrationslagern der Nazis erfuhr Albright erst 1996. "Ich hatte keine Ahnung, dass ich aus einer jüdischen Familie stammte, geschweige denn, dass über 20 Verwandte von mir den Holocaust nicht überlebt hatten", schrieb sie im Buch "Winter in Prag: Erinnerungen an meine Kindheit im Krieg".
Kritik an Trump
Nach dem Ausscheiden aus der Regierung schrieb Albright unter anderem mehrere erfolgreiche Bücher. Aus ihrer Haltung zur aktuellen Politik machte sie dabei keinen Hehl: Dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump etwa warf sie 2018 vor, das Land zu spalten und der Demokratie zu schaden.