Cincinnati Mann nach Angriff auf FBI-Büro erschossen
Nach der Durchsuchung des Anwesens des früheren US-Präsidenten Trump beklagte der FBI-Chef Drohungen gegen die US-Bundespolizei. In einer Außenstelle in Cincinnati kam es nun zu einem tödlichen Zwischenfall.
In den USA ist ein bewaffneter Mann nach einem Angriff auf ein Büro der Bundespolizei FBI von Einsatzkräften erschossen worden. Nach Angaben des FBI wollte der Mann in das Büro in Cincinnati im Bundesstaat Ohio eindringen. "Nach der Aktivierung eines Alarms und dem Eingreifen von bewaffneten FBI-Agenten ist die Person geflohen", hieß es. Medienberichten zufolge feuerte der Mann eine Nagelpistole ab und zeigte ein halbautomatisches Gewehr, bevor er in einem Auto flüchtete.
Nach Angaben der Polizei kam es zu einer Verfolgungsjagd, der Verdächtigte stoppte dann in einem ländlichen Gebiet. "Als das Fahrzeug zum Stillstand kam, gab es einen Schusswechsel zwischen Beamten vor Ort und dem Verdächtigen", sagte ein Polizeisprecher. Polizisten versuchten demnach, den Mann zur Aufgabe zu bewegen, dieser verweigerte das aber. Als er eine Waffe auf die Polizisten gerichtet habe, hätten die Beamten ihn erschossen, so der Polizeisprecher. "Er ist vor Ort seinen Verletzungen erlegen."
Hintergründe des Angriffs noch unklar
Die genauen Hintergründe des Angriffs auf das FBI-Büro waren zunächst unklar. Die Vorfall ereignete sich aber wenige Tage nach einer Razzia des FBI in der Villa des früheren US-Präsidenten Donald Trump im Bundesstaat Florida. Die Durchsuchung des Anwesens Mar-a-Lago in Palm Beach hatte in rechten Kreisen für Wut und Empörung gesorgt. Trump selbst hatte die Razzia als politisch motiviert bezeichnet.
Aus Polizeikreisen verlautete US-Medien zufolge, dass sich der bewaffnete FBI-Eindringling in den Tagen vor der Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021 in Washington aufgehalten haben soll. Auch am Tag des Angriffs auf das Kapitol könnte er vor Ort gewesen sein, hieß es. Ermittler prüften nun, ob der 42-Jährige Kontakte zu rechtsextremen Gruppen wie den Proud Boys unterhalten haben könnte.
Drohungen gegen das FBI nach Razzia
FBI-Chef Christopher Wray beklagte kürzlich Drohungen gegen die Bundespolizei im Zusammenhang mit der Razzia und bezeichnete diese als verwerflich und gefährlich. "Gewalt gegen Strafverfolgungsbehörden ist nicht die Antwort, ganz egal, auf wen man sauer ist", sagte Wray. US-Justizminister Merrick Garland sagte, er habe die Durchsuchung "persönlich genehmigt".
Die Behörden haben keinen Grund für die Durchsuchung von Trumps Anwesen am Montagabend genannt. Medienberichten zufolge handelte es sich um eine gerichtlich genehmigte Aktion im Zusammenhang mit Dokumenten, die Trump nach dem Ende seiner Präsidentschaft im Januar 2021 vom Weißen Haus nach Mar-a-Lago mitgenommen hatte, obwohl er laut Gesetz alle Dokumente dem Nationalarchiv hätte übergeben müssen.