Unwetter in Brasilien Tote durch Erdrutsche und Hochwasser
Der Nordosten Brasiliens leidet seit Tagen unter Starkregen. Laut örtlichen Behörden sind mehr als 30 Menschen durch Erdrutsche und Hochwasser gestorben. Experten warnten, dass sich die Lage noch verschlimmern könnte.
Im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco sind mehr als 30 Menschen durch Erdrutsche ums Leben gekommen. Das gaben die Behörden in dem nordöstlichen Bundesstaat bekannt. Mehr als 1000 Menschen hätten wegen Überschwemmungen in Pernambuco ihre Häuser verlassen müssen, teilte der Zivilschutz mit. Leonardo Rodrigues vom Zivilschutz erklärte in einem bei Instagram veröffentlichten Video, etwa 32.000 Familien lebten in dem Bundesstaat in Gebieten, in denen ein Risiko für Erdrutsche oder Überschwemmungen bestehe. In der Hauptstadt Recife wurden Schulen geöffnet, um Obdachlose aufzunehmen.
Im Bundesstaat Alagoas, der an Pernambuco grenzt, starben zwei Menschen, die am Freitag von Wassermassen mitgerissen wurden, als ein Fluss über seine Ufer trat. Die dortige Regierung erklärte, 33 Gemeinden hätten wegen heftiger Regenfälle in den vergangenen Tagen einen Notstand erklärt. Präsident Jair Bolsonaro kündigte an, Armee und Beamte des Ministeriums für Regionale Entwicklung in den Nordosten zu schicken, um die Helfer zu unterstützen.
In den vergangenen Monaten Hunderte Tote
Die Metropolregion Recife wird seit Dienstag von heftigen Regenfälle heimgesucht. Bereits vor einigen Tagen waren laut Zivilschutz fünf Menschen infolge der Unwetter ums Leben gekommen. In Videos, die in Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, waren überflutete Straßen in verschiedenen Orten, eingestürzte Gebäude und Erdmassen zu sehen. Das Nationale Institut für Meteorologie erklärte, für Pernambuco gelte auch weiterhin Alarmstufe rot hinsichtlich des Erdrutsch- und Hochwasserrisikos.
Auch die Wasser- und Klimabehörde von Pernambuco warnte gestern, die Lage könne sich weiter verschlimmern, da der Regen in den nächsten 24 Stunden anhalten werde. In den vergangenen Monaten sind bereits Hunderte Menschen in Brasilien bei Erdrutschen und Überschwemmungen umgekommen. Im Februar starben allein in der Stadt Petropolis im Bundesstaat Rio de Janeiro mehr als 230 Bewohner.
Risiko extremer Regenfälle wächst
Experten zufolge werden die Regenfälle in Brasilien derzeit durch das Klimaphänomen La Niña verschärft, bei dem sich der Pazifik abkühlt. Aber auch der Klimawandel erhöhe das Unwetter-Risiko. Da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser aufnehmen kann, wächst durch die Erderwärmung das Risiko extremer Regenfälle.