Brasilien Verdächtiger gesteht Tötung von vermisstem Duo
Im Fall des im brasilianischen Amazonasgebiet vermissten britischen Journalisten und eines ebenfalls verschollenen Indigenen-Experten hat einer der festgenommenen Verdächtigen gestanden, er sei an einem Mord an den beiden beteiligt gewesen.
Die seit mehr als einer Woche vermissten Männer Dom Phillips und Bruno Araújo Pereira sind nach Angaben der brasilianischen Bundespolizei getötet worden. Der Hauptverdächtige habe inzwischen gestanden, den britischen Journalisten und den Indigenen-Experten erschossen zu haben, teilte der Ermittler Eduardo Alexandre Fontes mit.
Der mutmaßliche Täter führte Beamte demnach zu der Stelle im abgelegenen Amazonasgebiet, wo die Leichen begraben worden sein sollen. Dort seien die menschlichen Überreste aus Wäldern geborgen, aber noch nicht identifiziert worden. Weitere Festnahmen in dem Fall würden bald folgen, ergänzte Torres.
Der Fundort lag demnach gut drei Kilometer von dort entfernt, wo persönliche Gegenstände von Dom Phillips und Bruno Pereira gefunden worden waren. Das Motiv für das mutmaßliche Verbrechen war zunächst noch unklar.
Männer waren in indigenem Territorium unterwegs
Zuletzt gesehen worden waren Pereira und Phillips am 5. Juni nahe dem Eingang zum schwer zugänglichen Vale do Javari, dem zweitgrößten indigenen Territorium Brasiliens. Indigene, die die beiden Männer begleiteten, berichteten, ein als Hauptverdächtiger festgenommener Mann habe sie einen Tag vor deren Verschwinden mit vorgehaltener Waffe bedroht.
Auch Pereira hatte vor seinem Verschwinden bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Er hatte illegale Machenschaften im Vale do Javari für die Behörden aufgezeichnet. Gut eine Woche nach dem Verschwinden der Männer waren laut Medien persönliche Gegenstände von ihnen gefunden worden.
Auch Bruder des Hauptverdächtigen festgenommen
Am Dienstag meldete die Bundespolizei die Festnahme eines zweiten Verdächtigen, bei dem es sich um einen Fischer und einen Bruder des Hauptverdächtigen handelt.
Das Javari-Tal ist mit einer Fläche, die etwas größer als Österreich ist, eines der größten indigenen Gebiete Brasiliens. Viele Indigene leben dort isoliert. Das Grenzgebiet zu Peru und Kolumbien ist durch illegale Goldsuche, Abholzung, Jagd und illegalen Fischfang sowie Drogenschmuggel zudem besonders konfliktreich und gefährlich.