Dominikanische Republik Präsident Abinader vor Wahlsieg
Der amtierende Präsident Abinader hat die Präsidentenwahl in der Dominikanischen Republik offenbar gewonnen. Seine Gegner räumten ihre Niederlage ein. Der Kongress des Karibikstaats wurde ebenfalls neu gewählt.
Nach der Präsidentenwahl in der Dominikanischen Republik steht Amtsinhaber Luis Abinader vor einer zweiten Amtszeit. Ersten Ergebnissen zufolge kam er bei der Abstimmung auf fast 60 Prozent der Stimmen. Seine Gegenkandidaten, Ex-Präsident Leonel Fernández und der Bürgermeister der Stadt Santiago de los Caballeros, Abel Martínez, räumten ihre Niederlage bereits am Sonntagabend ein.
In seiner Siegesrede kündigte Abinader unter anderem weitere Maßnahmen gegen die Korruption an, erwähnte das harte Vorgehen der Regierung gegen Migranten aus Haiti und die dortige Krise aber kaum.
Es wird erwartet, dass die Moderne Revolutionäre Partei (PRM) des Präsidenten auch bei den Wahlen zum Kongress, die ebenfalls am Sonntag abgehalten wurden, eine Mehrheit erzielt.
Politik der Abschottung kommt gut an
Damit hätte Abinader freie Hand bei der Umsetzung seiner Vorhaben. Abinaders Agenda gegen Korruption und sein Engagement zur Förderung der Wirtschaft der Dominikanischen Republik haben bei vielen der knapp acht Millionen Wahlberechtigten in dem Karibikstaat Anklang gefunden.
Ein Großteil seiner Popularität wurde jedoch vom harten Vorgehen der Regierung gegen Haitianer an der gemeinsamen Grenze mit dem krisengeschüttelten Nachbarn genährt. Hunderttausende Menschen aus Haiti haben in den vergangenen Jahren versucht, sich vor Gewalt und Chaos in ihrem Land in Sicherheit zu bringen.
Die dominikanische Regierung hat an der 400 Kilometer langen Grenze zu Haiti eine Mauer gebaut.
Beide Staaten teilen sich die Insel Hispaniola. Die dominikanische Regierung hat an der 400 Kilometer langen Grenze eine Mauer gebaut, den Bau von Flüchtlingslagern abgelehnt und im vergangenen Jahr laut Regierungsdaten 175.000 Haitianer deportiert. Bei vielen Wählern kommt diese Politik gut an, Menschenrechtsorganisationen üben scharfe Kritik daran. Sie sprechen von Rassismus und einem Verstoß gegen das Völkerrecht.