Trauer um kanadischen Schauspieler Donald Sutherland mit 88 Jahren gestorben
Seine Film- und Fernsehkarriere erstreckte sich über viele Jahrzehnte - jetzt ist der kanadische Schauspieler Donald Sutherland im Alter von 88 Jahren gestorben. Für sein Lebenswerk war er 2017 mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet worden.
Der kanadische Schauspieler Donald Sutherland ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte dessen Sohn Kiefer Sutherland, der ebenfalls ein erfolgreicher Schauspieler ist, am Donnerstag im Onlinedienst X mit.
Breites Spektrum als Schauspieler
Donald Sutherland spielte in einer Vielzahl populärer Filme mit, darunter "Das dreckige Dutzend" und "Wenn die Gondeln Trauer tragen". Bekannt ist er auch als skrupelloser Präsident Snow aus der "Tribute von Panem"-Filmreihe. Seit den 1960er-Jahren hatte der fünffache Vater in mehr als 150 Filmen und TV-Produktionen mitgespielt - und dabei mit enormer Wandlungsfähigkeit jedes Genre bedient.
Der Kriegsklassiker "Das dreckige Dutzend" aus dem Jahr 1967 war sein erster internationaler Erfolg. Mit Robert Altmans Militär-Satire "M.A.S.H." kam ein weiterer Hit. 1971 brillierte er als Privatdetektiv in Alan Pakulas Psychothriller "Klute" an der Seite von Jane Fonda.
In dem Film "Wenn die Gondeln Trauer tragen" spielte Sutherland den Restaurator John Baxter, der von paranormalen Phänomenen überwältigt wird.
Schlagzeilen machte er durch eine Liebesszene in Nicolas Roegs Horror-Studie "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (1973). Sutherland und Julie Christie spielten Eheleute, die um ihre tote Tochter trauern. Eine legendäre Sexszene in dem Film hielten viele für echt, was Sutherland und andere stets dementierten.
Sutherland brillierte unter vielen großen Regisseuren
Federico Fellini machte ihn zu "Casanova", Bertolucci zum faschistischen Gutsbesitzer Attila in dem Drama "1900". Robert Redford holte ihn für sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" vor die Kamera. Mit Charlize Theron knackte er in dem Krimi "The Italian Job - Jagd auf Millionen" Tresore. Alle wollten mit Sutherland arbeiten, darunter legendäre Regisseure wie Claude Chabrol, Louis Malle, Ken Russell, John Schlesinger und Werner Herzog.
In Hollywood wurde Sutherland 2011 mit einem Stern auf dem "Walk of Fame" verewigt, gleich neben der Plakette seines Sohnes Kiefer. Doch die höchste Ehre - einen Oscar - gab es nicht. Trotz seiner vielen herausragenden Rollen war Sutherland bisher nie für einen Oscar nominiert. Die Film-Akademie würdigte ihn 2017 immerhin außerhalb des Wettbewerbs mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.
Sutherland blieb bis zu seinem zu seinem Tod als Schauspieler aktiv. "Ich liebe es zu arbeiten. Ich liebe es leidenschaftlich zu arbeiten", sagte Sutherland 1998 in einem Interview. "Ich liebe es, zu spüren, wie meine Hand in den Handschuh einer anderen Figur passt. Ich fühle eine enorme Freiheit - die Zeit bleibt für mich stehen. Ich bin nicht mehr so verrückt wie früher, aber ich bin immer noch ein bisschen verrückt."