Geleakte US-Geheimdokumente Verdächtiger muss in Haft bleiben
Der Verdächtige im Fall geleakter US-Geheimdokumente bleibt weiter in Untersuchungshaft. Der Nationalgardist sei weiter eine potenzielle Gefahr für die nationale Sicherheit, entschied ein Gericht.
Im Fall von im Internet geleakten US-Geheimdienstdokumenten bleibt der Verdächtige bis zu seinem Prozessbeginn in Haft. Einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft gab ein Bundesrichter im US-Bundesstaat Massachusetts am Freitag statt.
Dem 21-jährigen IT-Spezialisten der Nationalgarde, Jack Teixeira, werden die unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und Informationen zur Landesverteidigung zur Last gelegt.
Teixeira steht im Verdacht, streng vertrauliche Dokumente der US-Geheimdienste und des Pentagons in einem geschlossenen Chatraum auf der Plattform Discord veröffentlicht zu haben. Von dort aus sollen sie sich weiter verbreitet haben, bis Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden. Im April wurde Teixeira festgenommen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 25 Jahre Haft.
Die geleakten Dokumente enthielten etwa Informationen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, aber auch Details zu angeblichen Spähaktionen der USA gegen Partner.
Verdächtiger soll trotz Warnungen weiter gemacht haben
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm außerdem vor, schon im September und Oktober 2022 von seinen Vorgesetzten ermahnt und angewiesen worden zu sein, keinerlei Notizen mehr über Verschlusssachen zu machen. Dem Verdächtigen habe deshalb bei der Verbreitung der Verschlusssachen klar sein müssen, dass er gegen das Gesetz verstoße, so die Argumentation. Sein Verhalten sei ein klares Indiz dafür, dass er sich auch nicht an Auflagen des Gerichts halten würde, sollte er das Gefängnis verlassen dürfen.
Der Richter hatte darüber entscheiden müssen, ob es eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen könnte, Teixeira vorübergehen auf freien Fuß zu setzen. "Was die Unterlagen, die uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegen, zeigen, ist, dass der Angeklagte sein Versprechen, die Informationen und die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten zu schützen, auf hochgradige Art und Weise gebrochen hat", zitierten US-Medien den Richter aus dem Gerichtssaal. Es scheine überhaupt nicht unwahrscheinlich, dass eine ausländische Regierung Teixeira ein Angebot mache, um Informationen zu erhalten.
Dessen Verteidiger hatten gefordert, ihren Mandanten freizulassen. Er habe keinen Zugang mehr zu geheimen Dokumenten und könne bis zum Prozessbeginn in der Obhut seines Vaters bleiben.