US-Wahl 2024
Nach TV-Duell Haiti kritisiert Trumps Behauptung über Migranten
In der TV-Debatte gegen Kamala Harris hat Donald Trump widerlegte Gerüchte aufgegriffen, wonach haitianische Migranten Haustiere stehlen und essen würden. Die Regierung Haitis reagierte mit scharfer Kritik.
Im TV-Duell gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihr republikanischer Konkurrent Donald Trump mehrere Behauptungen aufgestellt, für die es keine Belege gibt. Eine davon: In der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio würden haitianische Migrantinnen und Migranten Haustiere stehlen, um sie zu essen. Vertreter der Stadt bezeichnen dies als unwahr. Nun kam auch die Replik von der haitianischen Regierung.
Das haitianische Ministerium für im Ausland lebende Staatsangehörige wies die Aussage des früheren US-Präsidenten klar zurück. Solche Behauptungen verletzten nicht nur die Würde der Migrantinnen und Migranten, sie "könnten ihr Leben gefährden", warnte die Behörde in einem Beitrag beim Kurznachrichtendienst X.
Die Regierung Haitis äußerte ihre "tiefe Besorgnis" über diskriminierende Gerüchte dieser Art. Es sei jedoch nicht das erste Mal, dass haitianische Bürgerinnen und Bürger im Ausland in Desinformationskampagnen während Wahlkämpfen "stigmatisiert und entmenschlicht" würden.
Mehrere Republikaner verbreiten Behauptungen in sozialen Medien
Die Behauptungen über die haitianischen Migrantinnen und Migranten in Springfield kursieren seit Längerem im Netz. In anderen Versionen des Gerüchts heißt es, Haitianer jagten Enten und Gänse in Parks und schlachteten sie.
Die Beiträge wurden von mehreren prominenten Mitgliedern der Republikaner geteilt, darunter auch Trumps Vizekandidat J.D. Vance und der texanische Senator Ted Cruz. Bei X räumte Vance am Dienstag in einem Nebensatz aber ein, es könne sich natürlich herausstellen, dass diese Gerüchte falsch seien.
Stadt und Polizei dementieren Gerüchte
Auch die Stadt Springfield reagierte auf die Gerüchte, ebenfalls am Dienstag, vor dem TV-Duell zwischen Harris und Trump.
Eine Sprecherin erklärte: "Als Reaktion auf die jüngsten Gerüchte über kriminelle Aktivitäten von Zuwanderern in unserer Stadt möchten wir klarstellen, dass es keine glaubwürdigen Berichte oder konkreten Behauptungen gibt, dass Haustiere von Personen aus der Zuwanderergemeinschaft geschädigt, verletzt oder missbraucht wurden." Auch Bürgermeister Rob Rue wies die Behauptungen als "absolut falsch" zurück.
Die Polizei der Stadt gab ebenfalls an, es gebe keine Hinweise darauf, dass Haustiere gestohlen oder gegessen worden seien.