Vorwahlkampf der Republikaner Haley greift Trump wegen seines Alters an
Kurz vor den Vorwahlen in New Hampshire geht die Republikanerin Haley zum Angriff über. Sie zweifelte die geistige Fitness von Ex-Präsident Trump an. Der 77-Jährige hatte sie mit Nancy Pelosi verwechselt.
Der Ton im Vorwahlkampf der US-Republikaner wird rauer: Nikki Haley zweifelte bei einem Wahlkampfauftritt in New Hampshire die geistige Fitness ihres Rivalen Donald Trump an. "Wenn man mit dem Druck der Präsidentschaft umgehen muss, kann man nicht jemanden haben, bei dem man sich fragt, ob er geistig in der Lage ist, das zu tun", so Haley.
Sie spielte damit auf einen Ausrutscher Trumps an. Der Ex-Präsident hatte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen offenbar mehrmals mit der ehemaligen Repräsentantenhaus-Vorsitzenden Nancy Pelosi verwechselt, als er über die Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger am 6. Januar 2021 redete. "Nikki Haley ist für die Sicherheit zuständig. Wir haben ihr 10.000 Leute angeboten - Soldaten, Nationalgarde, was immer sie wollen - sie haben es abgelehnt", sagte Trump.
Haley betonte, sie sei weder für die Sicherheit im Kapitol zuständig gewesen, noch habe sie sich damals in Washington aufgehalten. Ohnehin gibt es für Trumps Behauptung, dass er während der Belagerung Hilfe angeboten hat oder dass ein solches Angebot abgelehnt wurde, keine Belege, sagte die 52-Jährige.
Haley fordert Politiker "auf der Höhe ihres Könnens"
Haley sagte in einem Interview mit dem Sender Fox News, Politiker an der Staatsspitze müssten "auf der Höhe ihres Könnens" sein. "Wollen wir wirklich, dass sie mit Namen um sich werfen und Dinge falsch machen, wenn sie 80 Jahre alt sind und sich mit Putin und Xi und Kim und Nordkorea auseinandersetzen müssen?".
Der 77-jährige Trump und andere Republikaner greifen den 81-jährigen Präsidenten Joe Biden immer wieder wegen seines Alters an und äußern Zweifel daran, ob dieser in der Lage sei, eine zweite Amtszeit anzutreten.
Wichtige Vorwahl in New Hampshire
Haleys Verbalattacken kommen kurz vor der Vorwahl in New Hampshire am Dienstag. Dort muss sie ein gutes Ergebnis erzielen, um nach ihrem dritten Platz in Iowa nicht als chancenlos gegen Trump zu gelten. An diesem Wochenende und am Montag wollte Haley an sieben Wahlkampfveranstaltungen teilnehmen.
Trump liegt in Umfragen in New Hampshire klar vorn. Doch der Abstand ist deutlich geringer als anderswo. Ihr kommt entgegen, dass in dem kleinen Bundesstaat auch als Unabhängige registrierte Wähler an den Republikaner-Vorwahlen teilnehmen können. Das kommt der als vergleichsweise moderat eingestufte Republikanerin Haley entgegen.
Trump ist der haushoher Favorit im Präsidentschaftsrennen seiner Republikanischen Partei. Der Sieger der landesweiten Republikaner-Vorwahlen wird bei der Präsidentschaftswahl am 5. November Amtsinhaber Joe Biden von der Demokratischen Partei herausfordern. Bei den Demokraten sind die Vorwahlen reine Formsache, Biden ist die erneute Nominierung als Präsidentschaftskandidat sicher.