Schüsse bei US-Parade Siebenfache Mordanklage nach Bluttat
Nach der Bluttat bei einer Parade nahe der US-Stadt Chicago mit sieben Toten ist der mutmaßliche Schütze des siebenfachen Mordes angeklagt worden. Ihm drohen lebenslange Haft und laut Staatsanwaltschaft noch viele weitere Anklagepunkte.
Nach der Bluttat bei einer Parade zum US-Nationalfeiertag in einem Vorort von Chicago ist der mutmaßliche Todesschütze wegen Mordes in sieben Fällen angeklagt worden.
"Dies sind nur die ersten von vielen Anklagen", sagte der Staatsanwalt des Bezirks Lake County, Eric Rinehart, in der Kleinstadt Highland Park. Er erwarte, dass der 21 Jahre alte Tatverdächtige noch in Dutzenden weiteren Punkten zur Rechenschaft gezogen werde.
Im Falle einer Verurteilung würden aber bereits die Anklagen wegen Mordes ersten Grades zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Chance auf Bewährung führen. Rinehart kündigte an, die Staatsanwaltschaft werde an diesem Mittwoch bei Gericht beantragen, dass der Verdächtige in Untersuchungshaft genommen werde - ohne die Möglichkeit, gegen Kaution bis zu einem Urteil auf freien Fuß zu kommen.
Erneute Rufe nach Verschärfung der Waffengesetze
Der Ankläger betonte, für die Sicherheit der Menschen müsse mehr getan werden. Er forderte ein landesweites Verbot von Sturmgewehren, wie sie bei zahlreichen Massakern in den USA benutzt wurden - so auch im Falle der jüngsten Tat in Highland Park. US-Präsident Joe Biden war kürzlich mit der gleichen Forderung am Widerstand im Kongress gescheitert.
In Highland Park hatte ein Schütze am Montag, dem Unabhängigkeitstag der USA, das Feuer eröffnet. Erst Stunden später wurde der mutmaßliche Täter gefasst. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatte er mit einem "leistungsstarken Gewehr" vom Dach eines Geschäftsgebäudes aus wahllos auf die feiernde Menschenmenge gefeuert und etwa 70 Schüsse abgegeben. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden. Die Zahl der Toten stieg am Dienstag auf sieben, nachdem ein weiteres Opfer an seinen Verletzungen starb.
CBS: Zweijähriger Junge verliert bei Bluttat in USA beide Eltern
Die tödlichen Schüsse machten einem Medienbericht einen zwei Jahre alten Jungen namens Aiden zum Vollwaisen. Der 37 Jahre alte Vater und die zwei Jahre jüngere Mutter des Kindes seien unter den sieben Todesopfern, berichtete der Sender CBS.
Auch auf der von Gerichtsmedizinerin Jennifer Banek mit stockender Stimme verlesenen Liste der Todesopfer standen die Namen der Eltern. Sie kamen demnach aus Highland Park. Bei CBS hieß es, Aiden sei im Chaos nach den Schüssen von seinen Eltern getrennt worden. Ein Paar habe den Jungen in der Obhut einer fremden Frau entdeckt, die aber offensichtlich unter Schock gestanden habe. Das Paar habe das Kind daraufhin mit sich genommen und zur Feuerwehr gebracht. Später sei Aiden dann von der Polizei an seine Großeltern übergeben worden.