Schlag gegen "Clan del Golfo" Kolumbiens meistgesuchter Drogenboss gefasst
Sicherheitskräfte haben Dairo Antonio Usuga alias Otoniel, einen der meistgesuchten Drogenbarone Kolumbiens, festgenommen. Dem Chef des sogenannten Golfclans werden neben Drogenschmuggel Mord, Erpressung und Entführung vorgeworfen.
Bei einem Großeinsatz im Nordwesten Kolumbiens haben Sicherheitskräfte einen der meistgesuchten Drogenbosse des Landes festgenommen. Dairo Antonio Usuga alias Otoniel, Chef des sogenannten Golfclans, sei in der Region Uraba im Nordwesten des Landes festgesetzt worden, sagte Staatspräsident Ivan Duque. Ein Polizeibeamter sei bei der Aktion ums Leben gekommen.
Schwerer Schlag gegen den Drogenhandel
Dies sei der bisher "schwerste Schlag gegen den Drogenhandel in unserem Land in diesem Jahrhundert", so Duque. Er verglich die Festnahme von Otoniel mit der Aktion, die zur Tötung von Drogenbaron Pablo Escobar im Jahr 1993 geführt hatte. "Otoniel war der am meisten gefürchtete Drogenboss der Welt, ein Mörder von Polizisten, Soldaten und örtlichen Aktivisten", sagte Duque weiter.
Der 50-jährige Otoniel wurde in einer Operation in der Provinz Antioquia festgenommen, an der 500 Mitglieder kolumbianischer Spezialeinheiten und 22 Hubschrauber beteiligt waren. Seine Festnahme bedeute "wohl das Ende des Golfclans", so Duque. Zugleich rief der Staatspräsident die verbliebenen Mitglieder des Clans auf, sich entweder zu stellen oder "das volle Gewicht des Gesetzes" zu verspüren.
Mord, Erpressung und Entführung
Otoniel soll zahlreiche Kokainlieferungen in die USA geschickt haben. Zudem werden ihm Mord, Erpressung und Entführung vorgeworfen. Die USA hatten eine Belohnung von fünf Millionen US-Dollar auf Hinweise über den Verbleib Otoniels ausgesetzt. Kolumbien hatte zudem etwa 800.000 Dollar geboten.
Otoniel war nach einer Karriere als linker Guerilla und später als Mitglied einer paramilitärischen Gruppe zum Chef des "Clan del Golfo" - auch bekannt als Autodefensas Gaitanistas de Colombia (AGC) - aufgestiegen. Dem Clan gehören rund 1200 bewaffnete Männer an, zum größten Teil ehemalige Mitglieder rechtsextremer paramilitärischer Gruppen. Nach Angaben der Behörden ist der Clan neben dem Drogenhandel auch in illegalen Bergbau verwickelt.