Behörden korrigieren Angaben Bislang 24 Tote bei den Feuern in Los Angeles
Bei den verheerenden Bränden in Los Angeles sind nach offiziellen Angaben mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei nahm im Stadtteil Pacific Palisades einen Plünderer fest, der sich als Feuerwehrmann verkleidet hatte.
Die Behörden im Großraum Los Angeles haben die Zahl der bei den Bränden getöteten Menschen auf 24 korrigiert - zuvor war von 16 Toten berichtet worden. Demnach starben beim Eaton-Brand in der Nähe von Altadena und Pasadena 16 Menschen, acht im westlichen Stadtteil Pacific Palisades. Die Löscharbeiten dauern an, noch konnten nicht alle Gebäude gründlich durchsucht werden. Auch deshalb befürchten die Behörden eine weiter steigende Opferzahl.
Nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire wurden 12.000 Gebäude zerstört - dazu zählen auch Anbauten, Wohnmobile und Schuppen. Allein durch das sogenannte "Palisades Fire" wurden 9.500 Hektar Fläche verwüstet, durch den "Eaton"-Brand etwa 5.660 Hektar.
Online-Fotoaktion gestartet
Nach Einschätzung des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom könnte es sechs bis neun Monate dauern, die Trümmer nach den Bränden in Los Angeles wegzuräumen. Zunächst solle binnen zwei Wochen die Inspektion aller betroffenen Gebäude abgeschlossen werden, kündigte Newsom im Nachrichtensender CNN an.
In den kommenden werde ein Haus nach dem anderen fotografiert und die Bilder auf eine Website hochgeladen, sagte der Gouverneur. So sollen die Bewohner Informationen über den Zustand der Gebäude bekommen, ohne dafür in die derzeit abgesperrten Gebiete fahren zu müssen. Viele wissen derzeit nicht, ob ihr Haus noch steht oder wie stark es beschädigt wurde. Die Polizei konnte bisher nur wenige Menschen zu ihren Grundstücken eskortieren. Mit den Fotos sollen auch die Versicherungen kontaktiert werden können.
Die Fotoaktion lief am Wochenende bereits an. Der Sender CBS zeigte am Sonntag pinkfarbene Bändchen, mit denen fotografierte Hausruinen markiert werden. Newsom verwies darauf, dass die Räumungsarbeiten durch die Verbreitung von Elektroautos und dazugehöriger Infrastruktur wie Batteriespeicher von Tesla an den Gebäuden verkompliziert würden. Die Rückstände der Batterien müssten fachgerecht entsorgt werden.
Viele Menschen wissen nicht, was von ihrem Hab und Gut übrig geblieben ist. Diese Bewohner von Altadena warten auf neue Informationen.
Plünderer in Feuerwehruniform festgenommen
Die Polizei nahm einen als Feuerwehrmann verkleideten mutmaßlichen Plünderer fest. Der Mann sei "während eines Einbruchs in ein Haus" ertappt worden, sagte der Sheriff des Verwaltungsbezirks Los Angeles, Robert Luna. Der Mann in einer falschen Feuerwehruniform gehörte nach Polizeiangaben zu einer Gruppe von drei Menschen, die sich verbotenerweise im Sperrgebiet in und um den vom Feuer verwüsteten Stadtteil Pacific Palisades aufhielten.
"Es gibt Menschen, die alles tun würden, um die Opfer dieser Tragödie auszunutzen", sagte LAPD-Chef Jim Mcdonnell. Dem Mann droht wegen seiner Tarnung als Feuerwehrmann eine härtere Strafe als anderen Plünderern. Diese Form der Amtsanmaßung wird in Kalifornien mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet.
Seit Freitag sind auch Soldaten der Nationalgarde eingesetzt, um die Gebiete vor Plünderern und anderen unbefugten Zutritten zu schützen.
Warnung vor starken Winden
Am Samstag hatten sich die Brände auch auf bis dahin unberührte Viertel von Los Angeles ausgedehnt, die Behörden ordneten in weiteren Stadtteilen Evakuierungen an. Nach Angaben der Feuerwehr trafen inzwischen weitere 70 Fahrzeuge ein, die bei den Löscharbeiten helfen sollen.
Die nationale Wetterbehörde der USA warnte für die kommenden Tage weiter vor Wetterbedingungen, die weitere Brände begünstigen oder zur Ausdehnung bestehender Feuer führen könnten. Besonders heftige Winde könnte es am Dienstag geben.