Ein ausgebranntes Auto steht in Malibu am Straßenrand.

Neue Angaben der Behörden Bislang 24 Tote bei den Feuern in Los Angeles

Stand: 13.01.2025 03:55 Uhr

Bei den verheerenden Bränden in Los Angeles sind nach offiziellen Angaben mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei nahm im Stadtteil Pacific Palisades einen Plünderer fest, der sich als Feuerwehrmann verkleidet hatte.

Den Behörden im Großraum Los Angeles zufolge ist die Zahl der bei den Bränden getöteten Menschen auf 24 gestiegen - zuvor war von 16 Toten berichtet worden. Demnach starben beim "Eaton"-Brand in der Nähe von Altadena und Pasadena 16 Menschen, acht kamen im westlichen Stadtteil Pacific Palisades ums Leben. Die Löscharbeiten dauern an, noch konnten nicht alle Gebäude gründlich durchsucht werden. Auch deshalb befürchten die Behörden eine weiter steigende Opferzahl.

Komplette Stadtteile von Los Angeles sind von den Feuern zerstört

Torben Börgers, ARD Washington zzt Los Angeles, Morgenmagazin, 13.01.2025 06:00 Uhr

Nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire wurden 12.000 Gebäude zerstört - dazu zählen auch Anbauten, Wohnmobile und Schuppen. Allein durch das sogenannte "Palisades Fire" wurden 9.500 Hektar Fläche verwüstet, durch den "Eaton"-Brand etwa 5.660 Hektar.

Online-Fotoaktion gestartet

Nach Einschätzung des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom könnte es sechs bis neun Monate dauern, die Trümmer nach den Bränden in Los Angeles wegzuräumen. Zunächst solle binnen zwei Wochen die Inspektion aller betroffenen Gebäude abgeschlossen werden, kündigte Newsom im Nachrichtensender CNN an.

In den kommenden Tagen werde ein Haus nach dem anderen fotografiert und die Bilder auf eine Website hochgeladen, sagte der Gouverneur. So sollen die Bewohner Informationen über den Zustand der Gebäude bekommen, ohne dafür in die derzeit abgesperrten Gebiete fahren zu müssen. Viele wissen derzeit nicht, ob ihr Haus noch steht oder wie stark es beschädigt wurde. Die Polizei konnte bisher nur wenige Menschen zu ihren Grundstücken begleiten. Mit den Fotos sollen auch die Versicherungen kontaktiert werden können.

Die Fotoaktion lief am Wochenende bereits an. Der Sender CBS zeigte am Sonntag pinkfarbene Bändchen, mit denen fotografierte Hausruinen markiert werden. Newsom verwies darauf, dass die Räumungsarbeiten durch die Verbreitung von Elektroautos und dazugehöriger Infrastruktur wie Batteriespeichern von Tesla an den Gebäuden verkompliziert würden. Die Rückstände der Batterien müssten fachgerecht entsorgt werden.

Bewohner von Altadena warten bei einem Treffen auf aktuelle Informationen zum Eaton Feuer

Viele Menschen wissen nicht, was von ihrem Hab und Gut übrig geblieben ist. Diese Bewohner von Altadena warten auf neue Informationen.

Plünderer in Feuerwehruniform festgenommen

Die Polizei nahm einen als Feuerwehrmann verkleideten mutmaßlichen Plünderer fest. Der Mann sei "während eines Einbruchs in ein Haus" ertappt worden, sagte der Sheriff des Verwaltungsbezirks Los Angeles, Robert Luna. Der Mann in einer falschen Feuerwehruniform gehörte nach Polizeiangaben zu einer Gruppe von drei Menschen, die sich verbotenerweise im Sperrgebiet in und um den vom Feuer verwüsteten Stadtteil Pacific Palisades aufhielten.

"Es gibt Menschen, die alles tun würden, um die Opfer dieser Tragödie auszunutzen", sagte LAPD-Chef Jim Mcdonnell. Dem Mann droht wegen seiner Tarnung als Feuerwehrmann eine härtere Strafe als anderen Plünderern. Diese Form der Amtsanmaßung wird in Kalifornien mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet.

Seit Freitag werden auch Soldaten der Nationalgarde eingesetzt, um die Gebiete vor Plünderern und anderen unbefugten Zutritten zu schützen.

Karte: Los Angeles und Santa Clarita, Kalifornien, mit den Waldbränden "Palisades Fire", "Hurst Fire", "Kenneth Fire" und "Eaton Fire"

Warnung vor starken Winden

Am Samstag hatten sich die Brände auch auf bis dahin unberührte Viertel von Los Angeles ausgedehnt, die Behörden ordneten in weiteren Stadtteilen Evakuierungen an. Nach Angaben der Feuerwehr trafen inzwischen weitere 70 Fahrzeuge ein, die bei den Löscharbeiten helfen sollen.

Die nationale Wetterbehörde der USA warnte für die kommenden Tage vor Wetterbedingungen, die weitere Brände begünstigen oder zur Ausdehnung bestehender Feuer führen könnten. Besonders heftige Winde könnte es am Dienstag geben.

Nils Dampz, ARD Los Angeles, tagesschau, 13.01.2025 07:22 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 13. Januar 2025 um 06:30 Uhr.