Verbot aufgehoben Erstmals wieder Stierkämpfe in Mexiko-Stadt
Rückkehr einer blutigen Tradition in Mexiko: Nach einem vorerst aufgehobenen Verbot haben in Mexiko-Stadt wieder Stierkämpfe stattgefunden. Dagegen protestierten Hunderte Menschen.
Nach einer anderthalbjährigen Pause sind in Mexiko-Stadt wieder Stierkämpfe abgehalten worden. Alle 41.000 Plätze der Arena "Plaza de Toros", der größten Stierkampfarena der Welt, waren besetzt. Renommierte Toreros kämpften gegen insgesamt sechs Stiere. Alle Tiere wurden getötet. Bis Ende März sollen insgesamt neun Kämpfe stattfinden.
Vor der Arena protestierten etwa 300 Menschen gegen die Kämpfe. Einige skandierten "Mörder!" und "Die Plaza wird fallen!". Auf Transparenten waren Parolen wie "Stierkampf ist Sadismus" zu lesen. Die Demonstration verlief weitgehend friedlich. Kurzzeitig kam es zu Spannungen, als einige Aktivistinnen und Aktivisten mit Plastikflaschen und Steinen warfen.
Vor der Arena "Plaza de Toros" protestierten hunderte Menschen mit Parolen und Bannern gegen die Stierkämpfe
Mexiko zwischen Tradition und Tierschutz
Im Mai 2022 hatten Tierschützer vor dem Obersten Gericht in Mexiko gegen Stierkämpfe geklagt und Recht bekommen. Per einstweiliger Verfügung wurde die Praxis in Mexiko-Stadt zunächst gestoppt. Zur Begründung hieß es, Stierkämpfe verstießen gegen das Recht der Bevölkerung auf eine gewaltfreie Umgebung. Ende 2023 hatte das Gericht das Verbot wieder aufgehoben.
Befürworter der Stierkämpfe argumentieren, bei den Kämpfen handele es sich um eine jahrhundertealte Tradition, die Zehntausende Arbeitsplätze schaffe. Der Rechtsstreit ist noch nicht beendet. Eine grundsätzliche Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Stierkämpfe in Mexiko-Stadt steht noch aus.