Versteigerung in New York Michelangelo-Notiz bringt 200.000 Dollar
Michelangelo gilt als einer der berühmtesten Künstler der Welt. Entsprechend viel wert sind auch kleinste Hinterlassenschaften: Ein kleiner Zettel mit einer Notiz darauf brachte bei einer Versteigerung nun gut 200.000 Dollar ein.
Eine kleine Notiz des italienischen Renaissance-Künstlers Michelangelo (1475-1564) ist in New York für mehr als 200.000 Dollar (etwa 190.000 Euro) versteigert worden. Das etwa vier mal sechs Zentimeter große Stückchen Papier sei ursprünglich nur auf 6.000 bis 8.000 Dollar geschätzt worden und habe nun etwa 25-mal so viel eingebracht, teilte das Auktionshaus Christie's mit. Wer den Endpreis von 201.600 Dollar zahlte, wurde nicht bekannt gegeben.
Der Maler und Bildhauer hatte auf den Zettel ein Quadrat gekritzelt, das nach Ansicht von Experten einen Marmorblock darstellen soll. In dem Quadrat steht das italienische Wort "simile", was so viel wie "ähnlich" oder "derartig" bedeutet. Damit habe er offenbar die für seine Arbeit benötigten Proportionen eines Marmorblocks kommunizieren wollen.
Die Notiz wurde zusammen mit einem Brief aus einem späteren Jahrhundert gefunden.
Während Arbeit an Sixtinischer Kapelle geschrieben
Die Skizze entstand laut einem Christie's-Experten wahrscheinlich, als Michelangelo gerade an seinem berühmten Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle in Rom arbeitete. Das Papier wurde gemeinsam mit einem Brief seines Nachfahren Cosimo Buonarroti aus dem Jahr 1836 auf der Rückseite eines Rahmens gefunden. Den Brief hatte Buonarroti geschrieben, um die Skizze seines "berühmten Vorfahren Michelangelo" Sir John Bowring, dem späteren Gouverneur von Hongkong, anzubieten.
Die Skizze trägt keine Unterschrift von Michelangelo, Forschungen ergaben laut Christie's aber, dass sie tatsächlich von Michelangelo angefertigt wurde. Nach Angaben des Auktionshauses befinden sich weniger als zehn Michelangelo-Werke in Privatbesitz. Die meisten Werke des Renaissance-Künstlers befinden sich in der Casa Buonarroti, einem Museum in Florenz.