Nach Vorwahlen in Michigan "Beide Kandidaten haben noch viel Arbeit vor sich"
Nach der Vorwahl im US-Bundesstaat Michigan seien die Weichen zwar sowohl für Biden als auch für Trump gestellt, sagt Politikberater van de Laar. Beide Kandidaten müssten aber noch um den Rückhalt in ihren Parteien kämpfen.
US-Präsident Joe Biden und Herausforderer und Ex-Präsident Donald Trump haben jeweils die Vorwahlen ihrer Parteien im US-Bundesstaat gewonnen. Doch beide Kandiaten hätten noch viel Arbeit vor sich, so der Politikberater Julius van de Laar im Interview mit tagesschau24.
Der Ausgang der Vorwahl bei den Demokraten sei zunächst als Dämpfer für den Amtsinhaber Biden zu werten. "Wenn man sich überlegt, wie knapp das Ergebnis für Biden in diesem Bundesstaat ausfällt, dann kann er sich nicht wirklich erlauben, dort ganze Wählergruppen zu verlieren. Das heißt, er muss einlenken."
Gemeint ist der aktuelle Kurs der US-Regierung in Bezug auf die Lage im Nahen Osten und Israels Vorgehen im Gazastreifen im Kampf gegen die Terrormiliz Hamas. Nach jüngsten Umfragen hat das im US-Bundesstaat Michigan etwa 14 Prozent der demokratischen Wählerinnen und Wähler dazu veranlasst, auf dem Wahlzettel für "unentschieden" zu votieren - aus Protest. In Michigan leben verhältnismäßig viele Muslime.
Große Teile innerhalb der Republikaner noch skeptisch
Mit Blick auf die Aussichten Trumps, der Kandidat der republikanischen Partei zu werden, verweist van de Laar auf jüngste Umfragen unter den Anhängern der Republikaner. Demnach hätten etwa 35 Prozent nach den Vorwahlen im US-Bundesstaat South Carolina erklärt, "wir glauben nicht, dass Trump Präsident sein sollte, wenn er denn auch wirklich noch verurteilt werden würde in einem der anstehenden Gerichtsprozesse".
Das bedeute, so van de Laar, dass Trump seine Partei noch nicht komplett auf seiner Seite habe - und das gelte ebenso für Biden. "Das heißt, beide Kandidaten haben durchaus noch Arbeit zu verrichten", so der Politik-Berater. Auch mit Perspektive auf den Super Tuesday am 5. März, an dem in in 15 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen der Republikaner stattfinden.