J.D. Vance spricht auf dem Nominierungsparteitag der Republikaner.

Parteitag der Republikaner Trump-Vize Vance umgarnt die Arbeiter

Stand: 18.07.2024 06:10 Uhr

Auftritt des designierten Vizepräsidenten: Senator Vance hat auf dem Parteitag der US-Republikaner seine Herkunft aus einer Industriestadt betont und Berufspolitiker wie Biden angegriffen. Trump stellte er als Mann der Mäßigung vor.

Auf dem Parteitag der US-Republikaner hat J. D. Vance die Nominierung als Vizepräsidentenkandidat offiziell angenommen. In seiner Rede präsentierte er sich als Sohn einer Industriestadt in Ohio und Kämpfer für die Arbeiterklasse. In Middletown sage man seine Meinung, baue mit den Händen und liebe Gott, Familie, Gemeinschaft und das Land mit dem ganzen Herzen, betonte der 39-jährige Senator.

Dagegen würden Berufspolitiker wie Präsident Joe Biden dem Land mit falscher Handelspolitik und Kriegen im Ausland schaden. "Die Leute, die dieses Land regieren, haben wieder und wieder versagt", so Vance. Anschließend warb er um das Vertrauen der "vergessenen Gemeinden" in Ohio, Michigan, Wisconsin, Pennsylvania und anderen Winkeln des Landes.

US-Vizekandidat Vance preist Trump bei Rede auf Republikaner-Parteitag

Torben Börgers, ARD Washington, Morgenmagazin, 18.07.2024 06:00 Uhr

Er sprach in seiner gut 30-minütigen Rede zudem von seinen schwierigen Familienverhältnissen und dankte seiner im Saal anwesenden Mutter, der großer Jubel entgegenschlug.

Vance präsentierte Trump und sich selbst als Kämpfer für die Arbeiterklasse. Und er hatte auch gleich schon eine Warnung in Richtung NATO-Verbündete dabei. Trump und er würden gemeinsam dafür sorgen, dass die Verbündeten der USA die Last zur Sicherung des Weltfriedens mittragen. Keine Freifahrtscheine mehr, so Vance.

Der 39-Jährige wandelte sich in den vergangenen Jahren von einem erbitterten Kritiker Trumps zu einem aggressiven Verteidiger des früheren Präsidenten. Für manche in der Republikanischen Partei ist er der Hoffnungsträger der "Make America Great Again"-Bewegung Trumps.

Trump ein "geliebter Vater und Großvater"

Donald Trump stellte Vance als Mann der politischen Mäßigung dar. "In einem Moment kann er sich trotzig gegen einen Attentäter stellen und im nächsten zur nationalen Heilung aufrufen. Er ist ein geliebter Vater und Großvater", sagte der 39-jährige Senator mit Blick auf das Attentat auf Trump vom Wochenende.

"Präsident Trumps Vision ist einfach - wir werden nicht der Wall Street dienen, sondern uns den Arbeitern verpflichten", so Vance. "Wir werden keine ausländischen Arbeitskräfte importieren, sondern für amerikanische Bürger kämpfen." Am Ende seiner Rede versprach Vance: "Ich werde ein Vizepräsident sein, der niemals vergisst, woher er kommt."

Trump-Sohn lobt "Löwenherz" seines Vaters

Zuvor hatte einer der drei Söhne des ehemaligen Präsidenten auf dem Parteitag gesprochen. Er lobte den Mut und die Entschlossenheit seines Vaters. "Was war also der Instinkt meines Vaters, als sein Leben auf dem Spiel stand? Nicht zu kuschen, nicht aufzugeben", sagte Donald Trump Jr. in Milwaukee. Sein Vater habe der ganzen Welt gezeigt, dass er ein "Löwenherz" habe. 

"Als er mit Blut auf seinem Gesicht und der Flagge in seinem Rücken aufstand, hat die Welt einen Geist gesehen, der niemals gebrochen werden kann", sagte Trump Jr. in Milwaukee. "Und das ist der wahre Geist von Amerika. Amerika weiß, was es heißt, am Boden zu liegen. Wir wissen, wie es ist, verwirrt und verängstigt zu sein."

Überraschungsgast: Trumps Enkelin Kai

Donald Trump Jr. präsentierte den jubelnden Parteitagsbesuchern auch noch einen Überraschungsgast: Kai Trump, seine Tochter und älteste Enkelin von Donald Trump. Sie wolle Amerika wissen lassen, wie ihr Großvater wirklich sei. Und die 17-Jährige legte sich für ihren Opa ins Zeug. Die Medien stellten ihren Großvater als jemand ganz anderen dar. Sie wisse wie er wirklich sei - nämlich sehr fürsorglich und liebevoll und er wolle wirklich das Beste für das Land.

Donald Trump auf der Tribüne lächelte stolz. Heute dann wird er seine mit Spannung erwartete Rede halten. Es ist seine erste als offizieller republikanischer Präsidentschaftskandidat - und die erste nach dem Attentat.

Mit Informationen von Nina Barth, ARD-Washington