US-Bundesstaat Oklahoma Arzt offenbar wegen Rückenschmerzen getötet
Unter den Opfern des tödlichen Angriffs auf ein Krankenhaus im US-Bundesstaat Oklahoma befindet sich laut Polizei auch der Arzt des Schützen. Der Mann soll ihn erschossen haben, da er nach einer OP immer noch Schmerzen hatte.
Der Schütze in einem Krankenhaus in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma hat nach Polizeiangaben seinen behandelnden Arzt getötet - wegen Rückenschmerzen. Tulsas Polizeichef Wendell Franklin sagte, der Angreifer habe am Vortag seinen Arzt, eine Ärztin, eine Rezeptionistin sowie einen Patienten getötet und sich dann selber erschossen.
Bei dem Mann sei ein Brief gefunden worden, der deutlich gemacht habe, dass er seinen Arzt "und jeden in seinem Weg" töten wolle. Er habe den Arzt nach einer Rücken-Operation am 19. Mai für seine anhaltenden Schmerzen verantwortlich gemacht. Er habe am Tag der Tat ein Schnellfeuergewehr gekauft und kurz davor eine Handfeuerwaffe. Franklin sprach von "einer sinnlosen Tragödie".
Der Schütze habe mit einer Pistole und einem Gewehr das Feuer eröffnet, hatte zuvor Vizepolizeichef Dalgleish gesagt. Offenbar habe der Mann mit beiden im Wechsel gefeuert. Drei Minuten nach Eingang des Notrufs habe die Polizei reagiert und schon etwa fünf Minuten später Kontakt mit dem Schützen gehabt, sagte Dalgleish. Bei ihrem Eintreffen hätten Beamte Schüsse im Gebäude gehört, was sie zu einem höher gelegenen Stockwerk geführt habe.
Tulsas Bürgermeister G.T. Bynum erklärte, er sei mit seinen Gedanken jetzt bei den Todesopfern. Eine politische Debatte über den Umgang mit solchen Vorfällen wolle er, wenn überhaupt, in der Zukunft führen, ergänzte der Republikaner.
Serie von Schießereien in den USA
Die USA werden derzeit von einer ganzen Serie von Taten erschüttert, bei denen Bewaffnete das Feuer eröffnen und mehrere Menschen töten. Erst am Dienstag vergangener Woche hatte ein 18-Jähriger an einer Grundschule in Uvalde im US-Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet. Der Amokläufer verschanzte sich in einem Klassenraum und tötete 19 Kinder sowie zwei Lehrerinnen, bevor er von der Polizei erschossen wurde.
Wenige Tage zuvor hatte ein Schütze in Buffalo im US-Bundesstaat New York in einem Supermarkt das Feuer eröffnet, zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert - 11 der 13 Opfer waren schwarz. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, gegen den mutmaßlichen Schützen solle an diesem Donnerstag in Buffalo Anklage erhoben werden.
Debatte um schärfere Waffengesetze
Besonders der Amoklauf von Uvalde hat die Debatte über eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA einmal mehr angefacht. US-Präsident Joe Biden - ein Demokrat - hat sich dafür ausgesprochen. Viele Republikaner sperren sich aber seit Jahren gegen strengere Regularien, wie etwa ein Verbot von Sturmgewehren.
Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Im Jahr 2020 waren Schusswaffenverletzungen Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen.