Mike Waltz
Player: videoJournalist kann auf der Plattform Signal hochgeheime US-Verteidigungspläne und Chats mitlesen

US-Sicherheitspanne zu Jemen-Angriff Trump-Berater Waltz übernimmt Verantwortung

Stand: 26.03.2025 01:37 Uhr

Der Chat hoher US-Beamter, in den ein Journalist eingeladen wurde, sorgt in Washington weiter für Aufruhr - denn so gelangten sicherheitsrelevante Informationen an die Öffentlichkeit. Trumps Sicherheitsberater Waltz nahm nun die Schuld auf sich.

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Mike Waltz, übernimmt die "volle Verantwortung" für das versehentliche Teilen von Angriffsplänen des US-Militärs in einer Chatgruppe mit einem Journalisten. "Ich übernehme die volle Verantwortung", sagte Waltz in seinem ersten Interview seit Bekanntwerden der Vorfälle im Sender Fox News. "Ich habe diese Gruppe gegründet." 

Waltz geht von Versehen aus

Waltz erklärte den Vorfall damit, dass die Nummer des Journalisten möglicherweise in seinem Telefon gespeichert sei, weil er gedacht habe, es sei die Nummer von jemand anderem. Er kenne The Atlantic-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, der den Vorfall am Montag öffentlich gemacht hatte, nicht persönlich.

Waltz war Teil der Gruppe im Messengerdienst Signal, in der sich unter anderem US-Außenminister Marco Rubio, Vizepräsident JD Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth über konkrete Angriffspläne gegen die jemenitische Huthi-Miliz ausgetauscht hatten. Waltz hatte Atlantic-Chefredakteur Goldberg offenbar irrtümlich in die Chatgruppe eingeladen.

Trump spielt Vorfall herunter

Die Panne hat in Washington erhebliche Schockwellen ausgelöst. Trump sagte dazu in einem Interview mit dem Sender NBC, Goldberg sei nicht von Waltz persönlich zu der Chatgruppe hinzugefügt worden, sondern von einem Mitarbeiter. Er tat den Vorfall als "Ausrutscher" ab, der "nicht schwerwiegend" gewesen sei. Zuvor hatte er sich bereits über den Atlantic lustig gemacht: Er sei kein "großer Fan" des liberalen Magazins.

Zudem teilte er in seinem Online-Netzwerk Truth Social einen Beitrag von Tech-Milliardär Elon Musk, den dieser zuvor beim Kurznachrichtendienst X veröffentlicht hatte. Darin verwies Musk auf einen Artikel des Satire-Magazins The Babylon Bee, der auch auf die angeblich geringe Leserschaft von The Atlantic abzielte. Der beste Ort zum Verstecken einer Leiche sei die Seite zwei des Atlantic - weil dort nie jemand hinschaue, heißt es darin.

Player: audio"Signal-Gate": Trump bemüht sich um Schadensbegrenzung
Julia Kastein, ARD Washington, tagesschau, 26.03.2025 05:27 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 26. März 2025 um 03:00 Uhr.