Ankündigung in Mar-a-Lago Kandidiert Trump erneut?
Lange wurde spekuliert, jetzt will Donald Trump offenbar seine Präsidentschaftsbewerbung bekannt geben. Seine Kandidatur könnte den Machtkampf der Republikaner verschärfen.
Palm Beach, Florida. Eine schmale, zweispurige Straße führt über eine Brücke auf ein ebenso schmales Stück Land an der Ostküste. Schon von der Brücke aus sieht man Mar-a-Lago, Donald Trumps bekannten Club und seine Residenz mit akkurat geschnittenen Grünflächen, Palmen und einem Gebäudemix aus mediterraner Baukunst und Hispanic-Architektur. Alles ist braun und sandfarben angestrichen.
Um das Gelände herum führt eine hohe Mauer. Wie die Mauer an der Grenze zu Mexiko, die Trump während seiner Präsidentschaft errichten wollte, gleicht sie mehr einer Baustelle als einem fertigen Bauwerk. Die Farbe blättert ab, Löcher und Risse sind dürftig mit grauem Putz ausgebessert.
Will Trump wieder antreten?
Nur wenig erinnert hier von außen an Glanz, Protz und die großen Gesten. Genau das soll es aber heute in Trumps Club geben. "Ich mache eine sehr große Ankündigung am Dienstag, 15. November, in Palm Beach, Florida", sagte Trump einen Tag vor den Zwischenwahlen in Dayton, Ohio, vergangene Woche. Der 15. November werde hoffentlich zum wichtigsten Tag in der Geschichte der USA, schrieb er auf seiner Social-Media-Plattform "Truth Social".
Was er "Großes" ankündigen will, verriet er nicht. Aber schon lange vor seinem Auftritt in Dayton, Ohio, wurde regelmäßig darüber spekuliert, dass Trump bald seinen Hut für die Präsidentschaftswahlen 2024 in den Ring werfen wird. Immer wieder am meisten angeheizt von ihm selbst.
Ex-Präsident bekommt Konkurrenz von Ron DeSantis
Jason Miller, ein Berater und enger Vertrauter des Ex-Präsidenten, ist sich absolut sicher, dass es die Kandidatur sein wird. Während eines Telefonats habe ihm Trump gesagt, dass er auf jeden Fall kandidiere, das stehe außer Frage, erklärte Miller in der Radioshow des Trump-Ex-Chefstrategen Stephen Bannon.
Ob der ehemalige US-Präsident am Ende tatsächlich der Kandidat der Republikaner für 2024 sein wird, liegt allerdings in den Händen der republikanischen Partei. Trump müsste erst den innerparteilichen Wahlkampf für sich entscheiden - die sogenannten Primaries. Nach den enttäuschenden Ergebnissen bei den Zwischenwahlen für die Republikaner ist das keinesfalls sicher. Und mit dem wiedergewählten Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, hat Trump ernsthafte Konkurrenz aus den eigenen Reihen.
Trumpisten warten vor dem Club
Für die Trumpisten in Mar-a-Lago sind das alles "Fake News". Eine Handvoll sind mit ihren Pickup-Trucks, Flaggen, Trump-Mützen und Bannern zum Club gekommen. Wie Ti und seine Frau Amy aus dem fünfeinhalb Flugstunden entfernten San Diego, Kalifornien.
Der aus Vietnam eingewanderte Ti ist Trump-Anhänger durch und durch. Er erzählt, dass die Wahl 2020 gestohlen sei - genau wie die Zwischenwahlen. Es gebe eine Verschwörung des politischen Establishments in Washington: "Sie haben Verbindungen mit anderen weltweiten Lobbygruppen. Sie wollen nicht, dass dieses Land wieder stark wird."
Recht und Gesetze müssten in den USA wieder gelten, sagen Ti und Amy. Beides könne nur Donald Trump wiederherstellen. Dass er 2024 nicht wieder US-Präsident wird, ist für sie unvorstellbar.