Vergewaltigungsvorwurf Autorin Carroll klagt wieder gegen Trump
Die US-Autorin Carroll klagt erneut gegen Ex-US-Präsident Trump und fordert Schadenersatz. Sie wirft ihm vor, sie Mitte der 1990er-Jahre in einem Kaufhaus vergewaltigt zu haben. Trump hatte den Vorwurf mehrfach zurückgewiesen.
Die US-Kolumnistin E. Jean Carroll hat Ex-Präsident Donald Trump wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung verklagt. Carrolls Anwälte forderten in der bei einem Gericht in Manhattan eingereichten Klageschrift wegen Körperverletzung und Rufschädigung unter anderem Schadenersatz. Die heute 78-Jährige wirft Trump vor, sie 1995 in einem New Yorker Kaufhaus vergewaltigt zu haben.
Ein neues Gesetz, das am Donnerstag im Bundesstaat New York in Kraft trat, ermöglichte ihr nun die neue Klage. Dem Gesetz zufolge können mutmaßliche Vergewaltigungsopfer unabhängig von Verjährungsfristen mutmaßliche Täter auf Schadenersatz verklagen. Bislang konnte sie den Ex-Präsidenten nur wegen Verleumdung verklagen, da die mutmaßliche Tat verjährt war.
Trump: Sie "lügt total"
Carroll und Trump stehen sich in dem Fall seit 2019 wegen des Vorwurfs der Verleumdung vor Gericht gegenüber. Trump hatte die Anschuldigungen bisher mit den Worten zurückgewiesen, die frühere Kolumnistin für das Magazin "Elle" würde "total lügen". Er fügte hinzu: "Sie ist nicht mein Typ." Er warf ihr auch vor, nur ihr neues Buch verkaufen zu wollen.
Carroll klagte daraufhin gegen Trump, weil er sie als Lügnerin dargestellt und damit verleumdet habe. Im Oktober musste Trump in dem Verfahren unter Eid aussagen. Die Anhörung wurde dann aber von einem Berufungsgericht ausgesetzt, weil Richter klären mussten, ob Trump vor juristischen Konsequenzen für Äußerungen geschützt ist, die er während seiner Präsidentschaft von 2017 bis 2021 getätigt hat.
Trump gelang es seitdem immer wieder, das Verfahren zu verzögern. Trumps Anwältin Alina Habba sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie respektiere und bewundere Menschen, die das Wort ergreifen. Dieser Fall stelle aber "leider eine Zweckentfremdung des Gesetzes dar, die einen schwerwiegenden Präzedenzfall schafft und riskiert, die Glaubwürdigkeit der tatsächlichen Opfer zu delegitimieren".
Carroll hatte über 20 Jahre lang geschwiegen, bevor sie 2019 - ermutigt durch die 2017 gestartete #MeToo-Bewegung gegen Gewalt gegen Frauen - ihre Geschichte in einem Buch aufschrieb.