Nach Raketeneinschlag in Polen UN rufen zu Deeskalation auf
Besorgt hat der UN-Sicherheitsrat auf den Raketeneinschlag in Polen reagiert. Der Vorfall sei "eine beängstigende Erinnerung an die absolute Notwendigkeit, jede weitere Eskalation zu vermeiden", sagte UN-Vertreterin DiCarlo.
Als Warnschuss kommen die Raketeneinschläge in Polen im mächtigsten UN-Gremium an. Das betonte nicht nur die UN-Unter-Generalsekretärin für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo. Der Vorfall in Polen sei eine beängstigende Erinnerung daran, dass eine weitere Eskalation verhindert werden müsse: "Bei dem Krieg ist kein Ende in Sicht. Solange er anhält, bleibt das Risiko einer möglicherweise katastrophalen weiteren Ausbreitung des Kriegs."
Aufruf zur Besonnenheit
Sichtlich bemüht, um eine solche Eskalation zu verhindern, riefen viele Mitglieder zur Besonnenheit auf. Washingtons UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield wiederholte die Worte von Präsident Biden: Die USA stünden in diesem schwierigen Moment an der Seite Polens:
Wir haben großes Vertrauen in die Untersuchung der polnischen Regierung und wir begrüßen eine ruhige, vorsichtige und maßvolle Reaktion.
Biden hatte es schon wenige Stunden nach dem Einschlag als "unwahrscheinlich" bezeichnet, dass die explodierte Rakete von russischem Boden aus abgeschossen worden sei. Die NATO und auch Polen erklärten, der Einschlag sei wahrscheinlich durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht worden. Auch wenn noch nicht alle Fakten über den Vorfall bekannt seien, sei letztlich doch Russland verantwortlich, sagte Thomas-Greenfield.
Diese Tragödie wäre nie passiert, hätte es Russlands grundlose Invasion der Ukraine und die jüngsten Raketenangriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine nicht gegeben.
Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja warf hingegen der Ukraine und Polen vor, einen direkten Konflikt zwischen Russland und der NATO provozieren zu wollen.
China ruft zum Dialog auf
Moskaus Verbündeter China rief zu einem Ende der Gewalt auf. Pekings UN-Vertreter warnte vor einer nuklearen Krise in Asien und Europa und mahnte zum Dialog. Sein Land werde dazu auf seine Weise beitragen, sagte Zhang Jun. Polens UN-Botschafter Krzysztof Szczerski versicherte vor dem Sicherheitsrat: Der Vorfall ändere nichts daran, dass sein Land die Ukraine in vollster Weise unterstütze.
Für die Länder der Europäischen Union verurteilte UN-Botschafter Olof Skoog die schwersten Bombardements seit Beginn des Krieges: "Russland versucht die Ukraine zu lähmen, indem es die Wasser- und Stromversorgung des Landes zerstört - und damit Verzweiflung innerhalb der ukrainischen Bevölkerung säht, während der Winter kommt."
Diese inakzeptablen Attacken auf Zivilisten und ihre Infrastruktur stellten Kriegsverbrechen dar. Skoog betonte:
Dieser Krieg wäre morgen vorbei, wenn Russland sich zurückziehen würde - wie es die Vollversammlung fordert.