US-Vorwahlen in South Carolina Nikki Haley gibt nicht auf
In South Carolina findet die nächste Vorwahl der US-Republikaner statt. Umfragen sehen Ex-Präsident Trump vor seiner letzten verbliebenen Herausforderin Haley. Die will auch im Falle einer Niederlage weiter im Rennen bleiben.
Nikki Haley kommt aus einem dunkelblauen Bus. In roten und weissen Buchstaben stehen ihr Namenszug und der Slogan "A Better America" an der Seite des Fahrzeugs. In der Kleinstadt Georgetown haben sich rund 250 Menschen eingefunden um sie sprechen zu hören.
Zwei Mal war Haley Gouverneurin von South Carolina, doch selbst hier gilt als ausgemacht, dass Ex-Präsident Donald Trump die Vorwahl gewinnt. Aber: Haley gibt nicht auf. "Ich mache Wahlkampf, bis auch die letzte Person wählt", so die 52-Jährige.
Bislang wurde in Iowa, New Hampshire und Nevada abgestimmt - Donald Trump gewann in allen drei Staaten mit großem Abstand. Alle anderen Bewerber im Kandidatenwettlauf gaben auf: Ron DeSantis, Chris Christie - Haley dagegen bleibt. In allen Umfragen liegt sie auch in South Carolina hinter Trump zurück. Was also hält Nikki Haley im Rennen, obwohl derzeit alles gegen sie spricht?
In einem Interview auf CNN erklärt Haley: Trump könne alle Vorwahlen gewinnen, die Präsidentschaftswahl aber werde er verlieren. "Ich habe viele Bedenken, sollte Trump noch einmal Präsident werden. Ich habe noch grössere Bedenken bei einer weiteren Amtszeit für Joe Biden. Beide Männer verursachen so viel Chaos und spalten das Land weiter."
"Wir brauchen wieder Sinn und Verstand"
Es gibt Umfrageergebnisse, die Haley weitaus bessere Chancen ausrechnen, Biden zu schlagen. Auch könnte sie unabhängige Wähler hinter sich vereinen, die weder Biden noch Trump ihre Stimme geben wollen - doch das allein kann nicht reichen. “Ich hoffe, dass ich vielen Amerikanern eine Stimme geben kann. Es ist eben nicht normal, dass unter Biden Migranten über die Grenze kommen und nicht aufgehalten werden", so Haley.
Es sei auch nicht normal - wie Trump - das Militär zu kritisieren. "Oder sich aus der Wahlkampfkasse zu bedienen um persönliche Rechtskosten zu bezahlen. Oder sich an die Seite eines Kriminellen wie Putin zu stellen und Partner vor den Kopf zu stoßen, die uns nach dem 11. September unterstützt haben. Wir brauchen wieder Sinn und Verstand. Das wollen viele Amerikaner und ich biete ihnen das.”
Haley hat "Super Tuesday" fest im Blick
Der Bedarf nach einer Trump-Alternative ist da. Dieser Bedarf könnte angesichts seiner rechtlichen Probleme wachsen. Vorerst will Nikki Haley weiter Überzeugungsarbeit leisten und hat fest den "Super Tuesday" im März im Blick, DEN Vorwahl-Tag. Dann geben Wähler in 16 Bundesstaaten ihre Stimme ab. Die meisten davon liegen im Süden des Landes, wie Texas, Alabama und Georgia.
So richtig vorbei ist das Rennen erst im Juli beim Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee. Ob Nikki Haley tatsächlich bis dahin durchhält, hängt auch davon ab, ob trotz Niederlagen weiter genug Geld in ihre Wahlkampfkasse kommt.