USA Mehrere Menschen sterben bei Tornados
Zerstörte Häuser, umgekippte Autos, ausgerissene Bäume: Eine Serie von Tornados hat große Schäden in mehreren US-Bundesstaaten verursacht. Es gibt Tote und viele Verletzte - und das nächste Sturmzentrum braut sich bereits zusammen.
Ein gigantisches Sturmsystem im Süden und Mittleren Westen der USA hat am Freitag tödliche Tornados entfaltet, durch die mindestens 17 Menschen ums Leben kamen. Zudem habe es Dutzende Verletzte gegeben, berichteten US-Medien unter Berufung auf Polizei und Rettungsdienste.
Betroffen waren laut Wetterdienst vor allem die Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Indiana, Iowa, Wisconsin, Mississippi und Tennessee. Rund eine halbe Million Haushalte war zumindest vorübergehend ohne Strom, wie aus Daten der Seite poweroutage.us hervorging. Häuser und Einkaufszentren wurden zerstört, Fahrzeuge umgestürzt und Bäume entwurzelt.
In Illinois stürzte ein Theaterdach ein
In der Kleinstadt Belvidere im Bundesstaat Illinois stürzte während eines Konzerts das Dach eines Theaters teilweise ein. Ein Mensch kam ums Leben. Nach Angaben der Feuerwehr wurden fünf Personen mit schweren, 18 mit mittelschweren und fünf mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht
260 Menschen seien in dem Theater gewesen, teilte die Polizei mit. Polizeichef Shane Woody beschrieb die Lage als "absolutes Chaos". Zum Zeitpunkt des Einsturzes habe laut den Behörden ein Sturm mit Böen von bis zu 145 Stundenkilometern gewütet.
Arkansas mobilisiert Nationalgarde
In Sullivan County in Indiana kamen im Sturm drei Menschen ums Leben, wie der örtliche Katastrophenschutzdirektor Jim Pirtle der Nachrichtenagentur AP mitteilte. Häuser seien beschädigt worden und mehrere Personen würden vermisst. "Es hat uns schwer getroffen", berichtete Notdienste-Koordinator Jim Pirtle.
In Madison County in Alabama wurde nach Angaben des Rettungsdienstes eine Frau getötet, drei weitere Menschen wurden schwer verletzt.
In der Stadt Little Rock in Arkansas sind Menschen weiterhin in Trümmer eingeschlossen.
Arkansas mobilisiert Nationalgarde
Stunden zuvor hatte ein Tornado die Stadt Little Rock und Umgebung in Arkansas getroffen. Es habe einen Toten gegeben, berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden. Mindestens 50 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte eine Sprecherin des Bezirks Pulaski dem Sender CNN. Auf Bildern lokaler Fernsehsender waren entwurzelte Bäume, umgekippte Fahrzeuge und abgedeckte Dächer zu sehen.
Vier weitere Todesopfer wurden aus der rund 150 Kilometer entfernten Ortschaft Wynne gemeldet. Häuser wurden zerstört und Menschen in Trümmern eingeschlossen. Stadtratsmitglied Lisa Powell sagte: "Wynne ist zertrümmert." Fast 90.000 Haushalte in Arkansas wurden von der Stromversorgung abgeschnitten, berichtete die Beobachtungsstelle poweroutage.us weiter. Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders erklärte den Notstand und mobilisierte 100 Angehörige der Nationalgarde, um bei Rettungs- und Aufräumarbeiten zu helfen.
Trümmer und zerstörte Häuser bleiben nach dem Tornado in Coralville, Iowa, zurück.
Nächste Warnung des Nationalen Wetterdienstes
Bestätigte Tornados wurden auch aus Iowa gemeldet, in Oklahoma fachte der Wind Grasbrände an. Das Sturmsystem bedroht ein Gebiet im Süden und Mittleren Westen der USA, in dem 85 Millionen Menschen wohnen.
Das Sturmzentrum des Nationale Wetterdienstes teilte mit, derart "intensive Superzellen-Gewitter" dürften insbesondere im Süden der USA häufiger werden, "während die Temperaturen in der Welt steigen". Schon für kommenden Dienstag wurde für dasselbe Gebiet das nächste große Sturmzentrum vorhergesagt.