WM 2026 in den USA Wie ist die Stimmung beim nächsten Gastgeber?
Die USA richten die nächste Fußball-WM zusammen mit Kanada und Mexiko aus. Dort wird 2026 in elf Städten gespielt. Aber wie beliebt ist "Soccer" inzwischen in den Vereinigten Staaten? Eindrücke aus San Francisco.
Ein WM-Public Viewing mitten in San Francisco: das WM-Halbfinale Frankreich gegen Marokko. Rund 200 Leute sind hier um elf Uhr vormittags. Es ist gemütlich: eine kleine Leinwand, Bierbänke, Tische, Fähnchen. Alles spielt sich auf einer Fläche so groß wie ein Tennisplatz ab. Wie bereit sind die USA für die nächste WM?
Es gebe hier Menschen aus der ganzen Welt, sagt dieser Fan. "Das wird episch." Vanessa trägt ein Frankreich-Trikot. Sie hat sich die Tricolore ins Gesicht gemalt, obwohl sie gar nicht aus Frankreich kommt. Nachdem die USA raus waren, brauchte sie ein neues Team. Frankreich habe ihr eben gefallen. Sie meint, dass sich Amerikaner nicht so sehr für Fußball interessieren würden. Das sei aber gut, dann habe sie mehr Chancen auf Plätze im Stadion.
Stadion mit Platz für 70.000
In elf US-Städten wird gespielt. Im Stadion von San Francisco ist das American Football-Team "49ers" zu Hause. Knapp 70.000 Menschen passen hier rein. Gladbach-Fan Helge Biernath lebt seit 16 Jahren in Kalifornien und ist seitdem auch im Vorstand eines Jugend-Fußball-Clubs. "Die WM wird so geil hier", sagt er.
Die Amerikaner interessieren sich sehr wohl und immer mehr für "Soccer", meint er. "Alle nach der WM 94 sind damit aufgewachsen." Das merke er auch in seinem Club. Der habe 1300 Kinder. Das Verhältnis von Mädchen zu Jungs sei 50/50. Manchmal würden auch mehr Mädchen spielen. Das mit den Tickets werde nicht so einfach. Die werde jeder haben wollen, schätzt Biernath.
Fan: Amerikaner werden vom Rest der Welt lernen
Zurück beim Public Viewing in San Francisco. Es ist doch wirklich international hier. Andrea kommt aus Portugal und ist gerade zu Besuch. Sie ist sich sicher: selbst wenn jetzt vielleicht noch nicht jeder Amerikaner Fußball-Fan ist, würden das alle vom Rest der Welt lernen, warum eine Fußball-WM überall auf der Welt so eine große Sache ist und warum alle stehen bleiben, um Fußball zu schauen. Das werde ein Spaß.
Das glaubt auch Zack, der bis zur nächsten WM 21 Jahre alt sein wird. Dann dürfe er auch mal ein Bier trinken und in den Straßen feiern, sagt er.