Auktion bringt 3,075 Millionen Dollar Scheunenbild entpuppt sich als van Dyck
Unbeachtet stand es mit Vogeldreck bedeckt in einer Scheune - bis ein Sammler auf die Ölzeichnung aufmerksam wurde. Jetzt ist das Bild des Malers Anthonis van Dyck für 3,075 Millionen Dollar versteigert worden.
Keine zwei Minuten hat es gedauert: Dann war der mysteriöse Fund aus der Scheune bei Sotheby’s unter dem Hammer: Für 3,075 Millionen Dollar erstand ein Bieter am Telefon das Bild.
Scheunenfund voller Vogeldreck
Noch ungewöhnlicher als die Versteigerung ist die Geschichte der Ölzeichnung. Vor 21 Jahren stieß der Kunstsammler Albert B. Roberts in einer Scheune auf das Werk. "Es war auf der Rückseite bedeckt von Vogeldreck", erzählt Bryn Schockmel, Kuratorin des Museums "Hyde Collection" in Glens Falls. "Und niemand dachte, dass es etwas wert sei." Doch Roberts vermutete, dass es ein Werk von Anfang des 17. Jahrhunderts sein könnte.
Roberts kaufte das Bild für 600 Dollar
Der Kunstsammler kaufte das Bild für 600 Dollar. Über Jahre stellte er Nachforschungen an. Erst 2019 bestätigte ihm eine Kunsthistorikerin: Das Bild ist nicht nur echt, es stammt auch noch von keinem anderen als dem flämischen Maler Anthonis van Dyck.
"Es ist die Studie für eines von van Dycks Bildern des heiligen Hieronymus", sagt Schockmel. "Das befindet sich im Boijmans Van Beuningen Museum in Rotterdam. Die Bilder stimmen miteinander überein." Eine Weile lang hing Roberts Fundstück daraufhin im Museum "Hyde Collection" in Glens Falls in Upstate New York.
Teil des Erlöses geht an Stiftung für Kunstschaffende
Das Bild zeigt den heiligen Hieronymus, einen christlichen Heiligen. Es ist ein alter, unbekleideter Mann, der sitzend mit gesenktem Kopf und herab hängenden Armen dargestellt wird. Die Skizze zeigt keinen Hintergrund. Besonders daran sei, dass es aus dieser Zeit von van Dycks Schaffen nur zwei dieser Ganzkörperstudien gebe, sagt die Kuratorin.
Nach dem Tod von Sammler Roberts haben seine Nachfahren das Bild zur Versteigerung freigegeben. Ein Teil des Erlöses soll nun in die gleichnamige Stiftung des verstorbenen Sammlers Albert B. Roberts fließen: Sie unterstützt Kunstschaffende.