Venezuela 16 Tote nach Einsturz von illegaler Goldmine
Beim Einsturz einer illegalen Mine in einem abgelegenen Dschungelgebiet im Süden Venezuelas sind mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden bei dem Unglück mindestens elf Menschen verletzt. Die Bergungsarbeiten sind schwierig.
Beim Einsturz einer Mine in Venezuela sind nach offiziellen Angaben mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Weitere elf Menschen seien in dem Bundesstaat Bolívar im Landesinneren verletzt worden, teilte Staatspräsident Nicolás Maduro mit.
Zuvor war in den Medien von 50 bis 70 Toten und 100 Verschütteten berichtet worden. Diese Zahlen soll Bolívars Gouverneur Ángel Marcano laut Maduro jedoch dementiert haben.
Bisher keine Angaben zur Ursache
Maduro nannte keine Ursache für den Einsturz der Mine Bulla Loca in La Paragua südlich der Stadt Ciudad Bolívar. Die Suche nach den Verschütteten laufe, zur Bergung würden zwei Hubschrauber eingesetzt, sagte Marcano am späten Abend.
Die Regierung des Bundesstaates sprach den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl aus und stellte ihnen Unterstützung in Aussicht. Das Unglück ereignete sich bereits am Dienstag und ist nicht das erste dieser Art in dem südamerikanischen Land. Vor vier Jahren kamen beim Einsturz zweier Minen mindestens 35 Menschen ums Leben.
Gebiet nur schwer zugänglich
Die Mine liegt eine siebenstündige Bootsfahrt von der nächstgelegenen Stadt La Paragua entfernt, wo die Angehörigen der Bergarbeiter auf Nachrichten von ihren Verwandten warteten. Der Sekretär für Bürgersicherheit von Bolívar, Edgar Colina Reyes, hatte zunächst von zwei Toten und zwei Verletzten gesprochen. Reyes erklärte, die Verletzten seien in ein Krankenhaus in der Regionalhauptstadt Ciudad Bolívar gebracht worden. Die Toten wurden demnach mit dem Boot nach La Paragua transportiert.
Rettungskräfte, Militär, Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte wurden den Angaben nach an den Unglücksort geflogen. "Wir bewerten den Schaden und führen eine Rettungsanalyse aus", sagte der Vizeminister für Katastrophenschutz, Carlos Pérez Ampueda, der Nachrichtenagentur AFP.
Der Minister teilte ein Video des Unglücks im Onlinedienst X, vormals Twitter. Darauf sind Dutzende Menschen zu sehen, die im flachen Gewässer eines Tagebaus arbeiten, als eine Wand aus Erde langsam über ihnen zusammenbricht. Einige können fliehen, andere werden begraben. Die Region Bolívar ist reich an Gold, Diamanten, Eisen, Bauxit, Quarz und Coltan. Neben staatlichen Minen gibt es auch eine florierende illegale Bergbauindustrie.