Schnee und Glätte Wintersturm fegt über Osten der USA hinweg
Ein heftiger Wintersturm hat den Osten der USA getroffen. Hunderttausende Menschen waren zwischenzeitlich ohne Strom. Schnee, Blitzeis und Kälte sorgten für Unfälle, ausgefallene Flüge und geschlossene Schulen.
Ein gewaltiger Wintersturm hat weite Teile des Ostens der Vereinigten Staaten mit Schneefall und überfrierender Glätte überzogen. Von Ohio bis zur Hauptstadt Washington waren Millionen US-Bürger betroffen. Rund 300.000 Menschen waren in den Bundesstaaten Missouri, Kentucky und Virginia ohne Strom.
US-Medien sprachen von einem "brutalen Wintersturm", der bereits am Wochenende Teile des Mittleren Westens traf und sich mittlerweile bis zur Ostküste erstreckt. Meteorologen sprachen Warnungen für rund 60 Millionen Menschen in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten aus.
Bis zu 40 Zentimeter Schnee
Meteorologen sagten für die östlichen zwei Drittel der USA ab Montag klirrende Kälte voraus. Die Temperaturen könnten um 7 bis 14 Grad Celsius unter dem Normalwert liegen. Mancherorts wurde sogar mit einem Temperatursturz bis minus 18 Grad Celsius gerechnet. Sogar für den Süden Floridas war starker Frost vorhergesagt.
Beim nationalen Wetterdienst hieß es, an abgelegenen Stellen könne der Schnee bis zu 40 Zentimeter hoch werden. In Indiana kamen die Räumgeräte an ihre Leistungsgrenze. "Es schneit so stark, dass die Schneepflüge durchfahren und innerhalb einer halben Stunde sind die Straßen wieder komplett bedeckt", sagte ein Polizeivertreter.
"Schwerster Schneefall seit mindestens einem Jahrzehnt"
Der Wetterdienst gab Schneesturmwarnungen von Kansas und Missouri im Mittleren Westen bis nach New Jersey an der Ostküste heraus. "Für Orte in dieser Region, die die höchsten Schneemengen abbekommen, könnte es der schwerste Schneefall seit mindestens einem Jahrzehnt sein", hieß es.
Die Polizei meldete landesweit Hunderte Autounfälle auf glatten Straßen, allein in Virginia registrierte die Polizei von Sonntagnachmittag bis Montagfrüh 230 Unfälle.
Viele Fahrer saßen zudem im Schneetreiben in ihren Wagen fest. Der Wetterdienst in Topeka warnte, dass es bis zu 24 Stunden dauern könnte, bis in diesen Fällen Hilfe käme. "Bitte, bitte, bitte, bleiben Sie zu Hause! Das ist nicht die Zeit, um sich die Landschaft anzuschauen", warnte eindringlich ein Beamter der Autobahnpolizei in Kansas - und postete Bilder von liegengebliebenen Lastwagen und schneeverwehten Highways.
Der Wintersturm sorgte auch für viele Flugausfälle in den USA.
Mehr als 1500 Flüge gestrichen
Nach Angaben der Websites FlightAware und Poweroutage.us wurden mehr als 1500 Flüge gestrichen, Hunderte weitere hatten Verspätung. Zahlreiche Schulen blieben vorsorglich geschlossen, ebenso Bundesbehörden. Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, rief den Notstand aus und kündigte ebenso wie sein Kollege Andy Beshaer in Kentucky an, die Regierungsgebäude sollten heute geschlossen bleiben.
Die Hauptstadt Washington, wo der Kongress den Sieg Donald Trumps bei der Präsidentschaftswahl bestätigen soll, liegt unter einer dicken Schneedecke. Der Nationale Wetterdienst warnte außerdem, Gewitter mit Hagelschauern und Tornados könnten auch den Südosten der USA treffen.
Eine Schneedecke überzog Washington.
Polarwirbel verursacht Kälte
Grund für die Kälte ist ein Polarwirbel aus ultrakalter Luft der sich normalerweise um den Nordpol dreht, bisweilen aber nach Süden ausbricht. Studien zeigen, dass die rasche Erwärmung der Arktis mitverantwortlich dafür ist, dass der Polarwirbel seinen eisigen Griff immer häufiger ausdehnt. Wegen der geografischen Gegebenheiten in Nordamerika kann die Kälte dort besonders weit nach Süden vordringen.