Im Alter von 81 Jahren "Das Boot"-Regisseur Wolfgang Petersen ist tot
Der deutsche Regisseur Wolfgang Petersen ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Wie seine Sprecherin mitteilte, sei er bereits am Freitag an den Folgen von Bauchspeicheldrüsenkrebs in Los Angeles verstorben.
Zufrieden mit sich und der Welt - so wirkte Wolfgang Petersen im vergangenen Frühjahr im ARD-Interview zu seinem 80. Geburtstag: "Ich bin unterm Strich, solange meine Frau und ich gesund sind, sehr zufrieden. Wir haben ein wunderschönes Haus, ein wunderschönes Leben."
Seinen Lebens- und Karriereweg beschreibt der in Emden geborene Petersen als schön, gut, sinnvoll - er sei dankbar für seine Frau, die fast immer schon an seiner Seite gestanden hätte.
Fernsehregie als Vorbereitung auf die große Leinwand
Mit 20 fing er am Theater in der Regie an, in Berlin und Hamburg studierte er Theaterwissenschaften. In den 70er Jahren ging er zum Fernsehen und führte beim "Tatort" Regie, unter anderem auch beim Tatort "Reifezeugnis" mit Nastassja Kinski, der damals wegen Nacktheit als geradezu skandalös galt.
Das war alles eine schöne Vorbereitung auf den Kinofilm. Da wollte ich wirklich hin. Und dann kam "Das Boot".
Dass der Anti-Kriegsfilm aus dem Jahr 1981 auch international so einschlagen würde, das habe ihn auch überrascht.
Ich weiß noch, als wie den Film vorgestellt haben hier, da haben sie geklatscht als im Vorspann kam, wie viele Deutsche gestorben sind. Wir sind in den Sitzen versunken. Zweieinhalb Stunden später gab es Standing Ovations.
Sechs Oscar Nominierungen gab es für "Das Boot" - bis heute Rekord für eine deutsche Produktion.
Sprung nach Hollywood
Danach seien die Träume zu groß für die deutsche Filmindustrie gewesen, meint Wolfgang Petersen. Zeit also für den Sprung nach Hollywood, wo Filme nochmal einen anderen Stellenwert hätten.
Petersen liefert in den 90ern einen Kassenschlager nach dem nächsten. "In the Line of Fire" mit Clint Eastwood, "Air Force One" mit Harrison Ford und "Outbreak - Lautlose Killer" mit Dustin Hoffmann.
Zurück zu den Wurzeln
Nur mit dem Action-Film "Poseidon" landet er einen Flop, danach wird es etwas stiller - und Petersen besinnt sich fast auf seine Wurzeln zurück, richtet den Blick nach Deutschland. Für das Remake der Krimi-Komödie "Vier gegen die Bank" drehte er wieder in Deutschland, unter anderem mit Til Schweiger, Matthias Schweighöfer und Jan-Josef Liefers.
Obwohl es ihn beruflich immer mal wieder nach Deutschland zog, wollte Petersen doch nie mehr ganz zurück, selbst wenn es schon etwas gab was er vermisse: "Die gebratene Scholle, die bekommt man hier nicht!"
Eigentlich wollte Petersen ein weiteres Projekt in Deutschland drehen - eine Liebesgeschichte um einen KGB-Agenten. Dieses Projekt wurde, auch bedingt durch die Corona-Pandemie, nie fertiggestellt.