Reaktion auf Gipfel China wehrt sich gegen G7
Die G7 wollen mit einem 600-Milliarden-Dollar-Programm den Einfluss Chinas in ärmeren Ländern zurückdrängen. Diese Botschaft kommt bei der chinesischen Führung nicht gut an.
Wer China provoziert, werde niemals Glück haben, lautet die Überschrift zu einem Leitartikel der chinesischen staatlichen Zeitung "Global Times" als Reaktion auf den G7-Gipfel. Die USA und die westlichen Länder hätten damit begonnen, sich von nun an auf die G7 zu konzentrieren und die NATO zu stärken.
Der Zusammenschluss der G20, bei dem auch China mit dabei ist, werde am Rande zurückgelassen, heißt es in der weiter in der "Global Times". Es sei bedauerlich, dass sowohl auf dem G7-Gipfel als auch im Vorfeld des NATO-Gipfels in Madrid China als Gegner oder gar als Feind behandelt werde.
Keine Sympathie für Infrastrukturprojekte
Das neue Infrastrukturprojekt der G7 für ärmere Länder, das Chinas eigenem Infrastrukturprojekt der "Neuen Seidenstraße" Konkurrenz machen soll, kommt in China nicht gut an. Mit der "Neuen Seidenstraße", der sogenannten "Belt and Road Initiative" finanziert China zahlreiche Infrastrukturprojekte, vor allem in ärmeren Ländern Asiens und Afrikas.
Internationale Kritiker werfen der Volksrepublik vor, damit eigene Interessen zu vertreten, um etwa Handelswege und den Zugang zu Rohstoffen zu sichern.
Warnung vor Stärkung der NATO
Die chinesischen Staatsmedien warnen davor, dass die demokratisch regierten Länder die NATO weiter stärken und geopolitische Blöcke bilden: Die westlichen Länder würden - angeführt von den USA - die G7 und die NATO dazu nutzen, die internationale Ordnung zu dominieren.
So heißt es in den chinesischen Staatsmedien: Die NATO sehe andere Länder als Bedrohung, doch in Wirklichkeit sei die NATO eine ernsthafte Gefahr für den Weltfrieden und die Sicherheit.