Nach Bau von Landungsbrücke Erste Hilfsgüter erreichen Gaza über neuen Pier
Nach Fertigstellung der vom US-Militär gebauten provisorischen Landungsbrücke sind erste Lieferungen an der Küste des Gazastreifens angekommen. Zukünftig sollen dort bis zu 150 Lkw-Ladungen pro Tag abgefertigt werden.
An der Küste des Gazastreifens sind einen Tag nach Fertigstellung des vom US-Militär gebauten Piers erste Lieferungen angekommen. Lastwagen mit Hilfsgütern sind über die provisorische Anlegestelle des US-Militärs gefahren, amerikanischen Soldaten seien dabei nicht an Land gegangen, teilte das US-Zentralkommando auf X mit.
Es handle sich um eine multinationale Aktion, um der palästinensischen Zivilbevölkerung Hilfe über einen ausschließlich humanitären Seekorridor zu liefern, hieß es weiter.
Am Donnerstag hatte das US-Militär den schwimmenden Pier an der Küste verankert. Die Anlegestelle soll als Drehscheibe für die Lieferung von Hilfsgütern dienen. Im Gazastreifen gab es bislang keinen Hafen, der tief genug für größere Frachtschiffe war. Die USA hatten den Bau Ende April begonnen.
Bis zu 150 Lkw-Ladungen pro Tag
Nach Angaben des Pentagons sollen über den Hafen zunächst etwa 90 Lkw-Ladungen pro Tag in den Gazastreifen gelangen. Später erwarte man dann bis zu 150 Lkw-Ladungen täglich. Das Provisorium sei "aufgrund der absolut katastrophalen Bedingungen im Gazastreifen notwendig", hatte eine Vertreterin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit, die die Lieferungen koordiniert, vor Journalisten gesagt.
Die Lage der Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen habe sich nicht verbessert. In den vergangenen Wochen sei ein Grenzübergang geschlossen worden, es habe einen Rückgang an Hilfslieferungen gegeben.
Verladung der Güter auf kleiner Schiffe
Geplant ist, dass Frachter Hilfsgüter von Zypern aus zunächst zu einer schwimmenden Plattform einige Kilometer vor der Küste des Gazastreifens bringen. Die Güter sollen dort auf kleinere Schiffe verladen werden, die näher an die Küste heranfahren können. Die kleineren Schiffe legen dann an dem an der Küste befestigten temporären Pier an. Dort sollen die Hilfslieferungen von Hilfsorganisationen entgegengenommen und verteilt werden.
Hunderte Tonnen an Hilfsgütern stünden auf Schiffen im östlichen Mittelmeer zur Auslieferung bereit, sagte Admiral Brad Cooper vom US-Zentralkommando. "Es handelt sich um eine hundertprozentige humanitäre Mission, und jeder Angriff auf die daran beteiligten Personen ist ein Angriff auf die Hilfe für die Menschen in Gaza", mahnte er.