Erdbeben in Indonesien Zahl der Toten steigt auf mindestens 162
Nach einem Erdbeben auf der indonesischen Insel Java ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Nach Angaben des Gouverneurs gibt es zudem Hunderte Verletzte. Tausende seien obdachlos. Die Suche nach Vermissten läuft noch.
Bei einem Erdbeben der Stärke 5,6 und anschließenden Erdrutschen sind auf der indonesischen Insel Java mindestens 162 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der Gouverneur von West-Java, Ridwan Kamil, mit. Demnach seien die meisten der Todesopfer Schulkinder gewesen.
Die indonesische Katastrophenschutzbehörde (BNPB) bezifferte die Zahl der Todesopfer unterdessen mit 62. Die Behörde verwies dabei allerdings auf Vermisste, die unter Trümmern eingeschlossen sein könnten - und damit auf die Möglichkeit, dass die Zahl bald erhöht werden könnte.
Hunderte Menschen verletzt, Tausende obdachlos
Gouverneur Kamil erklärte zudem, es gebe mindestens 326 Verletzte und 13.000 Menschen seien derzeit ohne Zuhause. Sie seien in Notunterkünfte gebracht worden. Dem Katastrophenschutz zufolge wurden mehr als 2200 Häuser zerstört.
Der Gemeindechef der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman, erklärte in einem örtlichen Fernsehsender, einige Gebiete seien wegen Erdrutschen nicht erreichbar. Viele Verletzte könnten zudem nicht behandelt werden, da nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehe. Die Behörden berichteten zudem von einem Zusammenbruch der Stromversorgung und der Kommunikation.
Viele Opfer von Trümmerteilen erschlagen
Dutzende Gebäude wurden den Angaben zufolge beschädigt, darunter auch ein islamisches Internat und ein Krankenhaus. Rettungskräfte behandelten Verletzte vor großen Krankenhäusern auf Terrassen und Parkplätzen. Rettungskräfte und Zivilisten suchten nach möglicherweise unter den Trümmern eingeschlossenen Menschen. Viele der Opfer seien von Gebäudeteilen ihrer einstürzenden Häuser erschlagen worden, sagte der Leiter des Nationalen Katastrophenschutzes.
Epizentrum lag südwestlich von Cianjur
Das Beben ereignete sich am Montagmittag (Ortszeit) in der Nähe der Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java. Das Epizentrum befand sich einige Kilometer südwestlich von Cianjur. Hier gab es auch die größten Schäden.
In der gut 100 Kilometer vom Epizentrum entfernten Hauptstadt Jakarta war das Beben deutlich zu spüren. Hochhäuser schwankten, jedoch wurden in der Metropole keine schwereren Schäden gemeldet.
Beben in Tiefe von zehn Kilometern
Laut US-Erdbebenwarte (USGS) fand das Beben in einer Tiefe von zehn Kilometern statt. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht. Der Inselstaat Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
Im Januar vergangenen Jahres waren bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 auf der indonesischen Insel Sulawesi mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Tausende Menschen verloren ihr Zuhause.