Die Imam Chomeini Moschee in Teheran (Archivbild Mai 2023)

Iran Sängerin nach Konzert ohne Kopftuch festgenommen

Stand: 14.12.2024 22:26 Uhr

Mit einem Livekonzert - in einem ärmellosen Kleid und ohne Kopftuch - sorgte die Musikerin Parastu Ahmadi im Iran für Aufsehen. Wenige Tage nach dem Konzert wurde sie verhaftet. Nun drohen ihr harte Strafen.

Die iranische Sängerin Parastu Ahmadi hat mit ihrem Konzert mehrere Gesetze der islamischen Republik Iran gebrochen: Sie sang ohne Kopftuch, im Kleid und veröffentlichte das Konzert auf YouTube - nun wurde die junge Frau deswegen verhaftet, ebenso wie zwei Mitglieder ihrer Band.

Ihr Anwalt Milad Panahipur berichtete, die Sängerin sei im Norden des Landes festgesetzt worden, die beiden Musiker in ihrem Musikstudio in der Hauptstadt Teheran. Die drei seien an einem ihm unbekannten Ort und hätten keinen Kontakt zur Außenwelt, sagte er dem Internetportal Emtedad.

Viele Frauen widersetzen sich den Kleidervorschriften

Menschen im In- und Ausland hatten die Frau in Online-Medien für ihre mutige Initiative gelobt. Im Iran sind viele Frauen unzufrieden mit den strengen islamischen Gesetzen und Kleidungsvorschriften. Im Herbst 2022 gingen Massen unter dem Motto "Frau, Leben, Freiheit" gegen die repressive Politik auf die Straße, doch die Demonstrationen wurden gewaltsam niedergeschlagen.

Viele Frauen in den Metropolen widersetzen sich inzwischen aus Protest den islamischen Kleidervorschriften, insbesondere dem obligatorischen Kopftuch. Dagegen will nun das von islamischen Hardlinern dominierte Parlament mit einem neuen Gesetz und drakonischen Strafen vorgehen.