Krieg in Nahost Massiver Beschuss im Norden Israels durch Hisbollah
Die Terrormiliz Hisbollah feuert weiter täglich Dutzende Raketen auf Israel. Bei Angriffen im Libanon wurden offenbar erneut UN-Soldaten verletzt. Auch in Gaza gehen die Kämpfe gegen die Hamas weiter.
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Bis zum Nachmittag registrierte die israelische Armee eigenen Angaben nach rund 50 Geschosse aus dem Nachbarland. Unter anderem in der Küstenstadt Haifa gab es Raketenalarm. Die Hisbollah reklamierte die Angriffe auf das Gebiet der Hafenstadt sowie weitere Angriffe auf den Norden Israels für sich.
Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom behandelte eigenen Angaben zufolge einen durch Splitter verletzten 85-Jährigen nach Beschuss aus dem Nachbarland. Am Mittwoch hatte es im Norden Israels einen Toten bei Raketenangriffen der Hisbollah gegeben. Rettungsdienste hatten zunächst von einem ausländischen Landarbeiter gesprochen. Später hieß es, bei dem Opfer handle es sich um einen 18-jährigen Israeli.
Am Mittwoch waren der israelischen Armee zufolge insgesamt mehr als 170 Geschosse auf Israel abgefeuert worden. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
UN-Soldaten durch Angriff im Libanon verletzt
Dabei wurden nach Darstellung der Vereinten Nationen bei einem Angriff erneut Truppen der UN-Mission UNIFIL verletzt. Ein Konvoi habe UN-Soldaten in den Süden des Landes gebracht, als Israels Armee mit einer Drohne in der Küstenstadt Sidon angegriffen habe, teilte UNIFIL mit. Die fünf UN-Soldaten seien leicht verletzt und daraufhin ärztlich versorgt worden. Die libanesische Armee teilte mit, bei einem Angriff Israels in Sidon auf ein Auto seien die drei Insassen getötet worden. Zudem seien drei libanesische Soldaten verletzt worden.
Israels Armee bestätigte den Angriff in Sidon. Der Vorfall und Berichte über die verletzten UN-Soldaten würden geprüft. Die israelische Armee unternehme "große Bemühungen", um Schäden für unbeteiligte Zivilisten zu verhindern, und sie sei nicht gegen UNIFIL im Einsatz.
Mehrere Tote bei Angriff im Gazastreifen
Unterdessen gehen auch im Gazastreifen die Kämpfe weiter. Nach palästinensischen Angaben kamen bei einem israelischen Angriff auf eine in ein Flüchtlingslager umfunktionierte Schule westlich der Stadt Gaza mindestens zwölf Menschen ums Leben. Die Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israel geht im Krieg gegen die radikalislamische Hamas seit Anfang Oktober verstärkt im Norden des Gazastreifens vor. Erklärtes Ziel der Armee ist es, die Hamas-Mitglieder daran zu hindern, die Miliz wieder aufzubauen.
Der Krieg im Gazastreifen war durch einen beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel vor mehr als einem Jahr ausgelöst worden. Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der islamistischen Palästinenserorganisation und anderer militanter Palästinensergruppen in mehreren Orten im Süden Israels mehr als 1200 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.