Al-Dschasira-Reporterin "Wahrscheinlich" vom israelischen Militär erschossen
Im Mai war eine Reporterin des arabischen Senders Al-Dschasira im Westjordanland tödlich durch Schüsse getroffen worden. Interne Ermittlungen kommen nun zu dem Ergebnis: Die Schüsse gingen wahrscheinlich von der israelischen Armee aus.
Die tödlichen Schüsse auf die Reporterin Schirin Abu Akle vor vier Monaten hat "sehr wahrscheinlich" das israelische Militär abgegeben. Das sagte ein hochrangiger Vertreter der Armee nach dem Abschluss interner Ermittlungen.
"Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Schüsse aus der Waffe eines Soldaten abgegeben wurden", so der Militär-Vertreter. Die Reporterin des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira sei aber zu keinem Zeitpunkt als Journalistin identifiziert worden.
Keine strafrechtlichen Ermittlungen
Abu Akle war im Mai während eines israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland durch Schüsse getötet worden. Dem israelischen Militär zufolge gab es davor ein Feuergefecht mit mehreren Palästinensern bei einer Razzia in der Stadt Dschenin.
Nach israelischen Angaben seien die Schüsse nicht eindeutig zuzuordnen. Es bestehe weiterhin die Möglichkeit, dass die tödlichen Schüsse von bewaffneten Palästinensern abgegeben wurden.
"Es gibt keinen Verdacht auf eine Straftat", teilte der Generalstaatsanwalt mit. Es sollen keine strafrechtlichen Ermittlungen eingeleitet werden.
Gewalt bei der Beerdigung
Der Tod von Abu Akle sorgte weltweit für Bestürzung. Der palästinensische Generalstaatsanwalt warf den israelischen Soldaten vor, die Journalistin gezielt getötet zu haben. Bei der Beerdigung der 51-Jährigen in Jerusalem gab es Gewalt.
Eine Untersuchung in den USA kam zu dem Ergebnis, dass die Kugel zwar vom israelischen Militär abgefeuert wurde, es aber keine absichtliche Tötung war. Abu Akle war auch US-Bürgerin.