71 Neuinfektionen Macau schließt Casinos wegen Corona
Wegen 71 Corona-Neuinfektionen dürfen in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau eine Woche lang die Casinos nicht öffnen. Auch andere nicht lebensnotwendige Geschäfte bleiben geschlossen.
Es ist der größte Corona-Ausbruch in Macau seit Beginn der Pandemie - jetzt zieht die Stadtverwaltung drastische Konsequenzen: Die rund 600.000 Einwohner von Macau wurden aufgerufen, die Woche über ihre Wohnung nur in Notfällen zu verlassen. Zuwiderhandlungen würden mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft, sagte Andre Cheong von der Stadtverwaltung. Casinos sowie alle nicht-lebensnotwendigen Geschäfte bleiben geschlossen.
Macau registrierte am Samstag 71 Corona-Neuinfektionen. Damit stieg die Fallzahl seit Beginn der aktuellen Infektionswelle am 18. Juni nach Behördenangaben auf 1374. Wie Festland-China verfolgt Macau eine strikte Null-Covid-Politik mit Lockdown-Maßnahmen und Abriegelungen im Fall von Ausbrüchen. Die Behörden kombinieren die einwöchigen Einschränkungen mit Massen-PCR-Tests.
Ausbruch im Casino "Grand Lisboa"
Abgesehen von einer zweiwöchigen Schließung zu Beginn der Pandemie hatten Macaus zahlreiche Casinos es bisher geschafft, trotz der Pandemie geöffnet zu bleiben. Vergangene Woche musste aber das "Grand Lisboa", eines der bekanntesten Casinos, schließen, nachdem 13 Corona-Fälle mit dem Etablissement in Verbindung gebracht worden waren. Mehr als 500 Menschen, die sich in dem Casino aufhielten, wurden dort festgehalten.
Macau ist die einzige chinesische Stadt, in der Glücksspiel in Casinos erlaubt ist. Die dortige Glücksspielbranche ist die größte der Welt und übertrifft sogar die von Las Vegas. Sie macht mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts von Macau aus. Fast ein Fünftel der Bevölkerung arbeitet in der Branche. Die Stadtverwaltung stellte am Samstag klar, dass Arbeitgeber während Corona-bedingter Schließungen nicht verpflichtet sind, ihre Mitarbeiter weiter zu bezahlen.