Mongolei Hunderttausende Tiere verenden im Extremwinter
Die Mongolei hat mit den Folgen von Schnee- und Eiskatastrophen zu kämpfen. Mehr als anderthalb Millionen Herdentiere starben bereits in diesem Winter. Durch das extreme Wetter findet das Vieh kein Futter mehr.
Starke Kälte und Schneefälle haben den Hirten in der Mongolei schwere wirtschaftliche Verluste zugefügt. Mehr als anderthalb Millionen Herdentiere sind nach Angaben der staatlichen Notstandskommission in diesem Winter bereits verendet. Schätzungen zufolge gibt es in der Mongolei rund 64 Millionen Herdentiere.
"Dzud" werden die Schnee- und Eiskatastrophen genannt, die das Land in den Wintermonaten immer wieder heimsuchen. Das Wetterphänomen sorgt dafür, dass das Vieh kein Futter mehr findet, weil die Böden gefroren oder die Weiden von Schneemassen bedeckt sind. Oft sind die Verluste besonders hoch, wenn ein trockener Sommer vorausgegangen ist. Die Tiere können so kein ausreichendes Fettpolster für den Winter anfressen.
Bereits vor zwei Wochen hatten die Vereinten Nationen vor der Situation gewarnt. Viehzucht sei ein integraler Bestandteil der mongolischen Wirtschaft, Kultur und Lebensweise, so ein UN-Bericht. Nun ringen die Hirten mit Futtermangel und explodierenden Futterpreisen. Für die Mongolei ist es bereits der zweite "Dzud"-Winter in Folge.
Papst weist auf Klimawandel hin
Papst Franziskus drückte am Sonntag vor Pilgern und Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom seine Nähe zu den betroffenen Menschen in der Mongolei aus. "Auch dieses extreme Phänomen ist ein Zeichen des Klimawandels und seiner Auswirkungen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Die "Klimakrise" sei ein weltweites soziales Problem und wirke sich vor allem auf die Schwächsten aus. Franziskus war erst im September vergangenen Jahres zu Besuch in der Mongolei. Dort leben rund 1.500 Katholiken.