Eskalierende Spannungen Nordkorea feuert erneut Raketen ab
Die USA verlegen ihren nukleargetriebenen Flugzeugträger wieder in das Japanische Meer (Ostmeer). Nordkorea antwortet prompt mit dem Abfeuern zwei weiterer Kurzstreckenraketen in eben dieses Meer.
Ungeachtet starker Proteste hat Nordkorea seine Serie von Raketentests fortgesetzt. Das südkoreanische Militär teilte mit, Nordkorea habe am Donnerstag erneut zwei ballistische Kurzstreckenraketen in Richtung des Japanischen Meeres (koreanisch: Ostmeer) abgefeuert, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.
Die Geschosse seien bei der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang gestartet worden. Die eine sei bei einer maximalen Höhe von 80 Kilometern 350 Kilometer weit geflogen, die andere 800 Kilometer bei einer maximalen Höhe von 60 Kilometern.
USA entsenden erneut Flugzeugträger
Am Mittwoch hatte Südkorea mitgeteilt, die USA wollten ihren nukleargetriebenen Flugzeugträgers "USS Ronald Reagan" erneut in die Gewässer östlich der koreanischen Halbinsel entsenden. Zuletzt war das Schiff im September zu seinem ersten Besuch in Südkorea seit fast vier Jahren eingetroffen und hatte an einem Seemanöver zwischen südkoreanischen und US-Streitkräften teilgenommen.
Es wird laut Yonhap erwartet, dass der Flugzeugträger an einer weiteren Übung mit Südkorea und Japan in den internationalen Gewässern teilnehmen wird. Das südkoreanische Militär erklärte: "Die fortgesetzten Raketenstarts Nordkoreas sind eine schwerwiegende Provokation, die nicht nur den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel bedrohen, sondern auch die internationale Gesellschaft."
Japans Premier nennt Raketenstarts "völlig inakzeptabel"
Der japanische Regierungschef Fumio Kishida hat die wiederholten Raketenstarts Nordkoreas als "völlig inakzeptabel" verurteilt. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Die Geschosse seien zwischen 350 und 800 Kilometer weit und in einer maximalen Höhe von 50 bis 100 Kilometer geflogen, berichtete Japans Verteidigungsminister Yasukazu Hamada. Sie seien außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Japans ins Meer gestürzt. Über ihre Botschaft in Peking übergab Japans Regierung einen formellen Protest an die diplomatische Vertretung Nordkoreas in der chinesischen Hauptstadt.
Wiederholt Raketenabschuss
Seit dem 25. September hat Nordkorea nun bereits sechs Mal Raketen gestartet. Am Dienstag hatte Pjöngjang eine ballistische Mittelstreckenrakete abgefeuert, die - erstmals seit knapp fünf Jahren - über die japanische Inselgruppe geflogen war. Sowohl die USA als auch die NATO verurteilten den Test scharf. Als Reaktion schossen die USA und Südkorea am Mittwoch vier Boden-Boden-Raketen in Richtung des Japanischen Meers.
Das letzte Mal, als Nordkorea 2017 eine Rakete über Japan fliegen ließ, führte das Land nur wenige Tage später einen Atomwaffentest durch. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können.
UN-Sicherheitsrat kann sich nicht einigen
Eine gemeinsame Haltung des UN-Sicherheitsrates zu den nordkoreanischen Raketenstarts ist aber nicht in Sicht. Bei einer Dringlichkeitssitzung am Mittwoch in New York wurde Diplomaten zufolge keine Einigung auf einen Text erwartet. Demnach sei ein Vorschlag zu einer gemeinsamen Stellungnahme von China vor dem Treffen blockiert worden.
Der stellvertretende chinesische Botschafter Geng Shuang gab den USA eine Schuld am Verhalten Nordkoreas. Washington habe in der Vergangenheit auf Maßnahmen des Landes zur Denuklearisierung nicht angemessen reagiert. China gilt als wichtigster Partner Nordkoreas.