Pakistanische Sicherheitskräfte untersuchen den Tatort in Quetta.

Offenbar gegen Soldaten gerichtet Viele Tote bei Anschlag auf Bahnhof in Pakistan

Stand: 09.11.2024 08:46 Uhr

Bei einem Anschlag im Bahnhof der pakistanischen Stadt Quetta sind mindestens 24 Menschen getötet worden. Eine in der Unruheprovinz Belutschistan aktive Separatistengruppe reklamierte die Bluttat für sich.

In der pakistanischen Großstadt Quetta ist ein Anschlag auf den Bahnhof verübt worden. Bei der Explosion auf einem Bahnsteig wurden nach offiziellen Angaben mindestens 24 Menschen getötet, 30 Menschen seien verletzt worden.

Nach Angaben eines hochrangigen Polizisten sollte der Anschlag Soldaten der Infanterieschule treffen, die in die wichtige Garnisonsstadt Rawalpindi verlegt werden sollten. Demnach soll es ein Selbstmordanschlag gewesen sein.

Eine Separatistengruppe reklamierte den Anschlag für sich. Die "Befreiungsarmee Belutschistan" (BLA) sprach ebenfalls von einem Selbstmordattentäter, der die Tat am Bahnhof verübt habe.

Belutschistan gilt als Unruheprovinz

Quetta ist die Hauptstadt der südwestlichen Provinz Belutschistan. Die öl- und mineralienreiche Region ist die größte, aber auch am dünnsten besiedelte Provinz Pakistans. Sie grenzt an den Iran und Afghanistan. Neben separatistischen Gruppen sind in der Provinz auch Islamisten aktiv. Im August wurden bei einer Angriffsserie auf Polizeistationen und bei Überfällen auf öffentliche Verkehrsmittel viele Menschen getötet und verschleppt.

Die BLA nimmt häufig Sicherheitskräfte und Ausländer ins Visier, insbesondere chinesische Staatsangehörige, die sich im Rahmen der milliardenschweren Seidenstraßen-Initiative in Pakistan aufhalten. Die Initiative plant umfassende Infrastrukturprojekte.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 09. November 2024 um 10:00 Uhr.