Zehn Waggons entgleist Viele Tote bei Zugunglück in Pakistan
Im Süden Pakistans ist ein Express-Zug entgleist - nach Angaben der Behörden kamen dabei 30 Menschen ums Leben. Unklar ist, ob ein mechanischer Fehler oder ein Anschlag die Ursache ist. Der Bahnminister kündigte eine Untersuchung an.
Bei einem Zugunglück im Süden von Pakistan sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen und 60 weitere verletzt worden. Die Opferzahl könne aber noch steigen, da die Rettungsarbeiten noch nicht beendet seien, teilte die Polizei mit. Mehrere der Verletzten schwebten außerdem in Lebensgefahr.
Passagiere mussten aus den umgekippten Waggons befreit werden, wie in Fernsehbildern zu sehen war. Anwohner versorgten verletzte und geschockte Passagiere mit Essen und Wasser, bevor sie ins Krankenhaus gebracht wurden.
Notstand in Kliniken ausgerufen
Wie der für den Schienenverkehr in der Region verantwortliche Bahnvertreter Mahmoodur Rehman Lakho mitteilte, entgleisten nahe der Stadt Nawabshah in der Provinz Sindh zehn Waggons. Der "Hazara Express" mit 1000 Menschen an Bord war demnach auf dem Weg von Karachi nach Rawalpindi, als es zu dem Unglück kam. Die Strecke wurde gesperrt.
Der pakistanische Bahnminister Khaja Saad Rafiq sagte, das Unglück könnte auf einen mechanischen Fehler zurückzuführen oder auch Resultat von Sabotage sein. Nach seinen Angaben wurde in den örtlichen Krankenhäusern der Notstand ausgerufen. Er kündigte eine Untersuchung des Unglücks an.
Schwere Zugkollision im Sommer 2021
Unfälle und Entgleisungen ereignen sich im veralteten Eisenbahnsystem Pakistans häufig. Teilweise stammen Signalanlagen noch aus der Kolonialzeit und wurden nicht modernisiert. Über die 7500 Kilometer Strecke im Bahnnetz werden jährlich mehr als 80 Millionen Passagiere transportiert.
Im Juni 2021 waren zwei Züge nahe Daharki ebenfalls in der Provinz Sindh kollidiert. Dabei kamen 65 Menschen ums Leben, 150 weitere wurden verletzt. Damals stürzte ein Express-Zug auf das Gleis der Gegenfahrseite, ein zweiter Passagierzug krachte etwa eine Minute später in die Wrackteile.