Aus der Türkei und Syrien Mehr als 7500 Visa für Erdbebenopfer
Erdbebenopfer aus Syrien und der Türkei sollten schnell und unbürokratisch Visa für Deutschland erhalten. Anfangs lief die Vergabe schleppend. Aber inzwischen haben mehr als 7500 Betroffene eine Einreiseerlaubnis erhalten.
Die Visavergabe für Betroffene der Erdbeben in der Türkei und Syrien kommt schneller voran als bisher: Fast zwei Monate nach der Katastrophe mit Zehntausenden Toten haben die Behörden mehr als 7500 Visa ausgestellt.
Viele Betroffene mit Verwandtschaft in Deutschland
Insgesamt seien bis Freitag vergangener Woche 7652 Visa erteilt worden, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes mit. Betroffene aus der Türkei erhielten mehr als zwei Drittel davon.
6567 Visa wurden in einem vereinfachten Verfahren an Betroffene aus der Region mit Verwandten in Deutschland vergeben. Bei den anderen Visa - insgesamt 1085 - handelt es sich nach Angaben des Ministeriumssprechers um nationale Visa zum Familiennachzug, die vor allem von Syrern in Anspruch genommen würden. Die Einreisedokumente sind 90 Tage lang gültig.
Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Zahl der ausgestellten Visa damit verfünffacht: Bis Anfang März wurden gerade einmal 1300 Visa erteilt.
Kritik am Verfahren
Zwei Erdbeben mit einer Stärke von bis zu 7,8 hatten am 6. Februar den Süden der Türkei und den Norden Syriens schwer getroffen. Nach Behördenangaben sind dabei mehr als 50.000 Menschen in der Türkei und fast 6000 Menschen in Syrien ums Leben gekommen, Hunderttausende wurden verletzt und obdachlos.
Die Bundesregierung hatte nach der Katastrophe eine vereinfachte Visavergabe angekündigt. Betroffenen sollte es möglichst unbürokratisch ermöglicht werden, zeitweise bei der Familie in Deutschland unterzukommen. Dafür wurden auch Antragsannahmestellen in der Region eingerichtet.
Das Vorhaben wurde teils kritisiert, weil trotz des Versprechens eines unbürokratischen Verfahrens zum Beispiel ein gültiger Pass und ein biometrisches Foto benötigt werden. Viele Menschen haben in den Trümmern aber alles verloren, auch wichtige Unterlagen.