Abschluss von China-Reise US-Finanzministerin Yellen setzt auf Kommunikation
Vier Tage lang war US-Finanzministerin Yellen zu Beratungen in China. Das Ergebnis: Die "Meinungsverschiedenheiten" bleiben, doch künftig wollen beide Nationen wieder stärker auf den gegenseitigen Austausch setzen.
US-Finanzministerin Janet Yellen hat ihre viertägige Reise nach China beendet. Das Abschlussfazit des Besuchs fällt auf beiden Seiten recht positiv aus, auch wenn Yellen offen Differenzen zwischen den beiden Weltmächten einräumt.
Ihre Reise habe dazu beigetragen, die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und China auf eine "sichere Grundlage" zu stellen, sagte die 76-Jährige vor ihrer Abreise aus Peking. In den vergangenen Tagen hatte sie hier in mehreren Gesprächen unter anderem mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang und dem Finanzminister der Volksrepublik, He Lifeng, beraten.
Yellen räumte ein, dass es zwischen den beiden Regierungen "erhebliche Meinungsverschiedenheiten" gebe und fügte hinzu: "Kein Besuch wird unsere Herausforderungen über Nacht lösen." Umso wichtiger sei es, dass über eben jene Differenzen direkt kommuniziert werde.
Die USA und China hätten beide die Pflicht, die gemeinsamen Beziehungen verantwortungsvoll zu gestalten, mahnte die US-Finanzministerin. Darum hoffe sie, dass ihr Land einen "belastbaren und produktiven Kommunikationskanal" mit China aufbauen könne. Beide Nationen müssten einen Weg finden, "gemeinsam zu leben und den globalen Wohlstand zu teilen". Und Yellen zeigte sich überzeugt: "Wir glauben, dass die Welt groß genug ist, damit unsere beiden Länder gedeihen können."
Betont positives Fazit
Auch das Fazit der chinesischen Regierung nach dem Yellen-Besuch fiel betont positiv aus. Finanzminister He Lifeng sprach von einem konstruktiven, intensiven und offenen Austausch. Auch China setze auf eine "Stärkung der Kommunikation" zwischen den beiden Ländern.
Doch auch die Volksrepublik wies auf die bestehenden Spannungen mit den USA hin - etwa aufgrund der von den USA gegen China verhängten Sanktionen.
Seit Jahren zunehmende Spannungen
Die Beziehungen zwischen Washington und Peking haben sich in den vergangenen Jahren wegen Handels- und Menschenrechtsfragen, dem Umgang mit Taiwan und einer Vielzahl weiterer Themen deutlich verschlechtert. Im Februar hatte ein Streit über einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon über US-Staatsgebiet zu einem neuen Höhepunkt der Spannungen geführt in dessen Folge ein geplanter Staatsbesuch von US-Außenminister Antony Blinken auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.
Im vergangenen Monat schließlich holte Blinken die Reise nach - der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit fünf Jahren. Überraschend wurde er sogar von Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen. Schon bei diesem Besuch verdeutlichten beide Seiten, die gemeinsamen Beziehungen wieder stabilisieren zu wollen.