Belgische Atomkraftwerke Kernkraftgegner zeigen Kraftwerke an
Atomkraftgegner haben reihenweise Strafanzeigen gegen den belgischen Staat und den Betreiber der Kernkraftwerke Doel und Tihange erstattet. Wegen zahlreicher Störfälle wächst die Angst vor einem Atom-Unfall.
Aus Angst vor einem schwerwiegenden Unfall haben Atomkraftgegner Anzeige gegen den belgischen Staat und die Betreiber der Kernkraftwerke Tihange und Doel erstattet. "Wir sind hier, um unsere Wut über und unseren Protest gegen die belgischen AKWs zu zeigen", sagte Jörg Schellenberg vom trinationalen Aktionsbündnis "Stop Tihange" im belgischen Eupen.
Vor dem Eupener Polizeikommissariat stehen Kernkraftgegner Schlange, um Anzeigen gegen den belgischen Staat und die Kraftwerksbetreiber zu erstatten.
Reaktoren seit Jahren in der Kritik
Im belgischen Eupen nahe Aachen nahmen den Veranstaltern zufolge rund 100 Menschen an der Aktion teil. "Wir sind überrascht von der Resonanz", sagte der Leiter des Eupener Polizeikommissariats, Daniel Baltus. Auch in den belgischen Städten Tongeren und Namur wurde zu Aktionen aufgerufen.
Die belgischen Pannen-Reaktoren Tihange und Doel stehen seit Jahren immer wieder in der Kritik. Vor allem Menschen im Dreiländereck Belgien, Deutschland und den Niederlanden sind wegen Haarrissen um ihre Sicherheit besorgt. Durch Tausende Risse in den Reaktordruckbehältern steige die Gefahr des Berstens, fürchten die Kernkraftgegner. Außerdem seien die Menschen verängstigt durch immer wiederkehrende Störfälle und Notabschaltungen.
"Risse haben keinen negativen Einfluss"
Die belgische Atomaufsicht (FANC) und der Betreiber Electrabel versuchen aber zu beschwichtigen: Die als Risse bezeichneten Wasserstoffflocken hätten "überhaupt keinen negativen Einfluss auf die Sicherheit der Reaktoren".