Versehentlicher Abwurf auf Belgorod Russischer Jet beschießt russische Stadt
Eine gewaltige Explosion hat einen Krater von 20 Metern Radius ins Zentrum der russischen Stadt Belgorod gerissen. Drei Menschen wurden verletzt. Laut Verteidigungsministerium hatte ein russischer Kampfjet aus Versehen Munition abgeschossen.
Die russische Stadt Belgorod nahe der ukrainischen Grenze ist am Donnerstagabend von einer gewaltigen Explosion erschüttert worden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau hatte ein Suchoi-34-Kampfjet der russischen Luftwaffe beim Flug über Belgorod ungeplant Munition abgeschossen.
In einer Mitteilung hieß es: "Am 20. April 2023 gegen 22:15 Moskauer Zeit (21:15 Uhr MEZ) ist es beim Flug eines Su-34-Flugzeugs der Luftwaffe über der Stadt Belgorod zu einem ungeplanten Abschuss von Bordmunition gekommen." Untersuchungen laufen demnach.
Drei Verletzte, zerstörte Wohnungen und Strommasten
Seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 kreuzen russische Militärflugzeuge regelmäßig über Belgorod. Die Explosion riss nach Angaben örtlicher Behördenvertreter einen riesigen Krater von etwa 20 Metern Radius in das Stadtzentrum und verletzte drei Menschen. Zunächst war von zwei verletzten Frauen die Rede gewesen. Eine der Frauen sei wegen einer Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht, die andere vor Ort behandelt worden. Niemand schwebe in Lebensgefahr, hieß es weiter.
Zur Ursache der Explosion äußerten sich die Behörden der Stadt und Region nicht. Ermittler seien vor Ort, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Die von der Detonation ausgelöste Stoßwelle beschädigte nach seinen Angaben vier Wohnungen sowie vier Autos und ließ neun Strommasten umstürzen.
Gouverneur Gladkow schrieb auf Telegram, dass alle Bewohner eines beschädigten Wohnhauses vorübergehend umgesiedelt worden seien.
Bewohner vorübergehend in Hotels
Gouverneur Gladkow und Bürgermeister Valentin Demidow veröffentlichten Bilder der Schäden. Darauf war unter anderem das Innere verwüsteter Wohnungen zu sehen. Gouverneur Gladkow erklärte, alle Bewohner eines beschädigten Wohnhauses seien vorübergehend umgesiedelt worden. Einige seien bei Verwandten untergekommen, andere im Hotel.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine ist die Stadt Belgorod wiederholt beschossen worden. Im Januar hatte Gladkow mitgeteilt, dass in der gleichnamigen Region seit dem Februar 2022 insgesamt 25 Menschen getötet und mehr als 90 weitere verletzt worden seien. Im Oktober war eine russische Suchoi-34-Maschine in der Stadt Jejsk am Asowschen Meer nahe der Ukraine in eine Wohnanlage abgestürzt. Dabei starben 16 Menschen, unter ihnen mehrere Kinder.