Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien Erneut Tote bei Gefechten in Berg-Karabach
Im Konflikt um Berg-Karabach in der Kaukasusregion halten die Kämpfe zwischen Armenien und Aserbaidschan an. Trotz der von Aserbaidschan ausgerufenen Feuerpause wurden drei aserbaidschanische Soldaten getötet.
In der Kaukasusregion halten die Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen Berg-Karabach und Armenien weiter an, trotz der von Aserbaidschan ausgerufenen Feuerpause. Innerhalb von 24 Stunden seien drei aserbaidschanische Soldaten getötet worden, teilte das Verteidigungsministerium in Baku mit. Die armenische Armee berichtet, das Militär habe fünf aserbaidschanische Panzer im südlichen Teil der umkämpften Demarkationslinie zerstört.
Gegenseitige Schuldzuweisungen für Konflikt
Die Kämpfe in dem Jahrzehnte alten Konflikt zwischen beiden Ex-Sowjetrepubliken waren am Wochenende neu aufgeflammt. Damit sind insgesamt 33 Soldaten getötet worden. Für die Eskalation gaben sich die Führungen in Jerewan und Baku gegenseitig die Schuld. Trotz internationaler Aufrufe zur Deeskalation drohten das Ministerium der abtrünnigen Region Berg-Karabach und ihre armenischen Verbündeten mit einer Großoffensive. "Wenn die armenischen Provokationen andauern, starten wir eine umfassende Operation auf der ganzen Länge der Front und setzen alle unsere Waffen ein", sagte der aserbaidschanische Ministeriumssprecher Vagif Dargahly.
Die mehrheitlich armenische Region Berg-Karabach hatte sich Anfang der 1990er-Jahre in einem blutigen Bürgerkrieg mit Unterstützung Armenien von Aserbaidschan abgespalten. Die Unabhängigkeit wird international nicht anerkannt. Baku hält an seinem Anspruch auf die Region fest. Seit 1994 gilt ein Waffenstillstand. Dieser wurde immer wieder gebrochen, der Konflikt wurde offiziell nie beendet.
Friedensverhandlungen stocken seit Jahren
Friedensverhandlungen und die Vermittlung durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit OSZE stocken seit Jahren. Für Dienstag ist ein Krisentreffen in Wien geplant. Deutschland hat zurzeit den OSZE-Vorsitz. Der armenische Präsident wird am Dienstag auch in Berlin zu Gesprächen erwartet.