Kaukasus-Konflikt Tote bei Kämpfen um Bergkarabach
Der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien flammt erneut auf: Bei Gefechten sind nach Angaben aus Baku zwei Soldaten getötet und weitere verletzt worden.
An der Grenze zwischen Aserbaidschan und Armenien im Kaukasus sind nach Angaben aus Baku zwei aserbaidschanische Soldaten getötet und fünf weitere verletzt worden. Beide Staaten machten sich gegenseitig für den Vorfall verantwortlich.
"Die armenischen Streitkräfte sind zur Offensive übergegangen, unterstützt von Artilleriefeuer", erklärte das aserbaidschanische Verteidigungsministerium. Die armenische Regierung warf dem Nachbarstaat einen Artillerieangriff vor, der auf die Eroberung armenischer Stellungen abgezielt habe - dabei habe es "menschliche Verluste" gegeben. "Es gab keine Opfer bei den armenischen Truppen", schrieb die Sprecherin des armenischen Verteidigungsministeriums, Suschan Stepanjan.
Vor einigen Tagen hatte Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew kritisiert, die Gespräche zur Beilegung des Territorialkonflikts um Bergkarabach seien festgefahren. Er hatte einen erneuten Krieg mit Armenien nicht ausgeschlossen.
Militärischer Konflikt seit 1992
Der Konflikt um die Region entbrannte nach dem Ende der Sowjetunion 1991, in der Bergkarabach den Status einer autonomen Region der UdSSR innehatte.
Mit der Unabhängigkeitserklärung Armeniens und Aserbaidschans beanspruchten beide Staaten das etwa 12.000 Quadratkilometer große Gebiet für sich.
1992 brach Krieg um das Gebiet aus, in dem in den folgenden zwei Jahren etwa 30.000 Menschen getötet und Hunderttausende Menschen vertrieben wurden. Eine 1994 vereinbarte Waffenruhe wird bis heute immer wieder durchbrochen. Zuletzt flammte der Konflikt 2016 auf.
Die Mehrheit der heute 150.000 Einwohner Bergkarabachs sind Armenier. Das Auswärtige Amt erkennt die Region nicht als "Republik Bergkarabach" an und bezeichnet sie als "von armenischen Streitkräften besetzte Gebieten der Republik Aserbaidschan".