Bericht über Einsatz heimtückischer Waffen Weiter Streubomben in Syrien und Jemen
In Syrien und im Jemen werden weiterhin Streubomben eingesetzt. Das geht aus einem Bericht der Koalition gegen Streumunition (CMC) hervor. Seit Russland die Truppen des Assad-Regimes unterstützt, haben die Angriffe mit Streumunition zugenommen.
In den Bürgerkriegsländern Syrien und Jemen werden nach Angaben internationaler Organisationen immer wieder Streubomben eingesetzt. Mehr als 350 Menschen - vor allem Zivilisten - seien 2015 in den beiden Ländern diesen besonders heimtückischen Waffen zum Opfer gefallen, so der Jahresbericht der Koalition gegen Streumunition (CMC).
In Syrien hätten Angriffe mit Streumunition zugenommen, seit Russland die Regierungstruppen des Assad-Regimes unterstützt. "Inzwischen gibt es dort fast täglich Angriffe mit Streumuntion", erklärte Mary Wareham von CMC. Von Ende September 2015 bis Mitte Juli 2016 seien 76 entsprechende Angriffe gezählt worden. In den vergangenen vier Jahren habe es mindestens 360 Bombardements mit Streumunition gegeben. Die Dunkelziffer sei vermutlich wesentlich höher. 248 Menschen seien getötet oder verletzt worden, fast ausschließlich Zivilisten.
Vor allem Zivilisten Streubomben-Opfer
Die CMC beschuldigt auch Saudi-Arabien, während des Konflikts im Jemen Streubomben eingesetzt zu haben: von April 2015 bis Februar 2016 mindestens 19 Mal. In diesem Zeitraum habe eine saudisch geführte Militärkoalition Angriffe auf Stellungen der Huthi-Rebellen in dem Land geflogen, so der Bericht. Wie in Syrien hätten zahlreiche Bombardements Wohngebieten, Märkten, Schulen und Krankenhäusern gegolten.
Streumunition in Form von Artilleriegranaten oder Bomben setzt viele kleine Sprengkörper über Flächen frei, die teils größer als Fußballfelder sind. Ähnlich wie Landminen explodieren sie bei Berührung. Die Opfer werden meist schwer verstümmelt.
Die CMC appellierte an alle Staaten, die 2010 in Kraft getretene UN-Konvention gegen den Einsatz von Streumunition zu befolgen. Bislang ist sie von 100 Staaten ratifiziert worden - darunter Deutschland. Syrien und Saudi-Arabien lehnen den Vertrag ebenso ab wie die USA, Russland, China, Israel und andere Staaten.