Ein Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95.

Kampfjets steigen auf Russische und chinesische Bomber vor Alaska

Stand: 25.07.2024 13:09 Uhr

Russland und China haben mit gemeinsamen Flügen von Langstreckenbombern in der Nähe der US-Grenze Aufsehen erregt. Kampfjets aus Kanada und den USA stiegen auf, um die Flugzeuge zu kontrollieren.

Vor der Küste Alaskas sind zwei russische und zwei chinesische Flugzeuge bei einer gemeinsamen Patrouille entdeckt worden. Daraufhin seien Kampfflugzeuge der USA und Kanadas aufgestiegen, teilte deren gemeinsame Luftraumüberwachung NORAD mit.

Die Aktion mit Maschinen des Typs "Tu-95 MS" beziehungsweise "Xian H-6" sei nicht als Bedrohung wahrgenommen worden, hieß es weiter. NORAD behalte die Lage im Auge und werde auf die Anwesenheit von Rivalen mit Präsenz reagieren. Die russischen und chinesischen Maschinen seien im internationalen Luftraum geblieben.

NORAD teilte mit, dass Kampfjets die russischen und chinesischen Flugzeuge in der Luftraumüberwachungszone (ADIZ) von Alaska abgefangen hätten.

Karte mit Tschuktschen- und Beringsee, Russland, Kanada und USA

China: Aktion hat nichts mit "internationaler Lage" zu tun

Laut russischem Verteidigungsministerium habe es sich um Patrouillenflügen über der Tschuktschensee, der Beringsee und dem Nordpazifik gehandelt. Während des fünfstündigen Fluges hätten die Besatzungen in allen Phasen zusammengearbeitet. China und Russland betonten, die Patrouille habe sich nicht "gegen Dritte" gerichtet. Sie habe "nichts mit der aktuellen internationalen Lage zu tun".

Russland und China haben in den vergangenen Jahren ihre militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit verstärkt. Nur wenige Tage vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hatten beide Länder eine weitere Stärkung ihrer Partnerschaft angekündigt und diese als grenzenlos bezeichnet.

Japan besorgt über russisch-chinesische Kooperation

Russland hatte am Sonntag nach eigenen Angaben Kampfjets losgeschickt, um zwei US-Bomber daran zu hindern, seine Grenze über der Barentssee in der Arktis zu überqueren. Die US-Luftwaffe betont, dass sich ihre Kampfjets in neutralem Luftraum bewegen und sich an internationales Recht halten.

Das japanische Militär zeigt sich zunehmend besorgt über gemeinsame Übungen Chinas und Russlands mit Schiffen und Kampfflugzeugen, die es als potenzielle Bedrohung für die Sicherheit Japans und der Region betrachtet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 23. Juli 2024 um 23:35 Uhr.