Brexit-Diary Die Geisterfahrt geht nach Halloween weiter
Eigentlich sollte Halloween der neue britische Unabhängigkeitstag werden. Stattdessen geht die Brexit-Geisterfahrt weiter. Wegen des EU-Austritts planen die Schotten nun den Abschied aus dem Königreich.
Eigentlich sollte Halloween, der 31. Oktober, der britische Unabhängigkeitstag werden: Das zumindest hatte Boris Johnson immer wieder versprochen. Nun aber kann Halloween heute ohne den Brexit gefeiert werden. Denn der britische EU-Austritt ist offiziell auf den 31. Januar 2020 verschoben. Und an diesem Wochenende startet stattdessen der Wahlkampf für die Neuwahlen am 12. Dezember.
ARD Studio London-Korrespondentin Annette Dittert hat sich für das Brexit-Diary mit Philippa Whitford getroffen, einer Abgeordneten der schottischen SNP, die diese Neuwahlen mit initiiert hat. Die SNP lehnt nicht nur den Brexit ab, sie wollen auch so schnell wie möglich ganz aus dem Königreich austreten und unabhängig werden.
Schotten wollen bald Unabhängigkeitsreferendum abhalten
"Für Schottland wäre der Brexit eine Katastrophe", sagt Philippa Whitford, "wir brauchen Immigranten und Zuwanderung, vor allem aus der EU. Und wir Schotten wollen die Unabhängigkeit, um in der EU zu bleiben. Wir sind ein kleines sozialdemokratisches Land, das sich europäisch fühlt und nicht aus diesem Verbund herausgetrennt werden möchte".
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte kürzlich angekündigt, zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein zweites schottisches Unabhängigkeitsreferendum abzuhalten. Dazu benötigt Edinburgh allerdings die Zustimmung der britischen Regierung in London.